Der Mensch im Mittelpunkt
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Achtsamkeit Integrative Medizin Naturheilkunde
Am 20. Juli 2023 wird unser Verein 40 Jahre alt. Wir blicken zurück auf eine TV-Talkshow aus den frühen 90er Jahren. Diese Erinnerung mag verdeutlichen, was unserem Verein in nunmehr fast vier Jahrzehnten Antrieb war: Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen!
Eine aufgeheizte Stimmung von Beginn an
Wir schreiben den 6. Februar 1991. Deutschlandweit herrschen Minusgrade, Schnee fällt allerorten. Es ist das Jahr, in dem der Warschauer Pakt seine Auflösung beschließt, der 1. FC Kaiserslautern Deutscher Fußballmeister wird und der Hochgeschwindigkeitszug ICE seinen fahrplanmäßigen Regelverkehr aufnimmt.
In einem TV-Studio des Bayerischen Rundfunks sitzen in zeitgemäßen Rattansesseln der Moderator Dagobert Lindlau und Prof. Dr. Otto Prokop, Direktor des Gerichtsmedizinischen Instituts an der Berliner Charité. Nach einführenden Worten zwischen Lindlau und Prokop wird in der zur besten Sendezeit live ausgestrahlten ARD-Talkshow Veranda der dritte Gast auf die Bühne gebeten. Es ist der „Lieblingsfeind“ von Professor Prokop, es ist: Frau Dr. Veronica Carstens.
In den darauffolgenden knapp 50 Minuten wird das Wort „Wissenschaft“ eine große Rolle spielen, doch wissenschaftlich-sachlich bleibt die Diskussion nur selten. Das beginnt mit der zum Thema der Sendung erhobenen „Alternativmedizin“ und deren „zunehmender Beliebtheit“ in der Bevölkerung. Dabei wird fast ausschließlich über Homöopathie debattiert und Frau Dr. Carstens betont mehr als einmal, wie wichtig es sei, naturheilkundliche Verfahren ergänzend und eben nicht alternativ zur Schulmedizin anzuwenden.
Weiter geht es mit einer unterschiedlichen Akzeptanz der dargelegten Studienergebnisse. Während jene des Prof. Prokop als sakrosankt gelten, muss sich Frau Dr. Carstens immer wieder rechtfertigen und wird zu Beweisen aufgefordert. Ihr Hinweis, dass die Karl und Veronica Carstens-Stiftung mit Hilfe ihrer Fördergemeinschaft Natur und Medizin nur acht Jahre nach Gründung des Vereins bereits 50 Forschungsprojekte an nicht minder renommierten Universitäten auf den Weg gebracht hat, findet kein Gehör bei ihren Disputanten. Als sie entsprechende Publikationen vorzeigen möchte, will man davon nichts wissen.