KoKo: Cholesterin
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Cholesterin ist als Bösewicht verschrien, den wir über "verseuchte" Lebensmittel aufnehmen und der uns – und vor allem unser Herz – krankmacht. Tatsache ist aber: Cholesterin ist ein elementarer Baustein aller unserer Körperzellen und für unseren Stoffwechsel sogar lebenswichtig.
So enthält Muttermilch beispielsweise doppelt soviel Cholesterin wie Kuhmilch und sogar das angeblich gefährdete Herz eines gesunden Menschen besteht, ohne Wasser gerechnet, zu einem Zehntel aus purem Cholesterin. Was viele Menschen nicht wissen: Cholesterin ist für die meisten Menschen völlig ungefährlich. Es ist ein Fett (Lipid), das zu etwa drei Vierteln im Körper selbst (vor allem in der Leber und im Dünndarm) hergestellt wird. Das restliche Viertel wird mit der Nahrung aufgenommen. Cholesterin „schwimmt“ im Blut, wird von den Zellen aufgenommen und ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände. Es macht diese flexibel und geschmeidig, zudem hilft es beim Aufbau von Nerven- und Gehirnzellen.
Aber das ist noch nicht alles, Cholesterin hat viele weitere Aufgaben. In der Leber werden daraus die Gallensäuren hergestellt, die wichtig für unsere Fettverdauung sind. Des Weiteren wird dieser lebenswichtige Grundbaustein für die Produktion einiger Hormone benötigt, wie zum Beispiel Testosteron, Progesteron und Östrogen. Auch an der Herstellung von Vitamin D ist Cholesterin beteiligt. Nur wenig Cholesterin schwimmt im Blut, der weitaus größte Teil lagert in den Zellen. Im Rahmen einer Blutuntersuchung wird in der Regel zuerst der Gesamtcholesterinwert im Körper ermittelt. Dieser allein ist jedoch noch nicht aussagekräftig. Präzisere Hinweise als die Höhe des Gesamtcholesterins im Blut liefert die Bestimmung von HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin. Cholesterin (auch das LDL-Cholesterin) ist also lebensnotwendig und besitzt viele wichtige Aufgaben und Funktionen. Jedoch ist es wie bei vielen anderen Dingen: Die Dosis macht das Gift. Befindet sich nun mehr Cholesterin im Blut als die Zellen benötigen, besteht die Gefahr, dass ein Teil der Cholesterinfracht an den Arterienwänden kleben bleibt. Auf diese Weise könnten Ablagerungen entstehen, die zur Verengung der Arterien führen und letztlich zur Entstehung einer Arteriosklerose beitragen und somit das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.