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Pflanzliche Hilfe bei Blasenentzündung
Gesundheitstipp des Monats

Pflanzliche Hilfe bei Blasenentzündung

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Gesundheitstipps Phytotherapie Blasenentzündung

Gesundheitstipp des Monats 7/2023:
Blasenentzündung – manch einer zuckt bei dem Wort schon zusammen und denkt an die typischen Symptome: Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib, erschwerte Blasenentleerung, häufiger Harndrang mit geringer Urinmenge, ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Zusammenfassung

Die Harnröhre der Frau ist viel kürzer als die des Mannes und liegt näher am After. Durch eine falsche „Wischtechnik“ nach dem Stuhlgang, wenn nämlich von hinten nach vorne gewischt wird, werden Darmbakterien in Richtung Harnröhreneingang transportiert. Von dort wandern sie in die Blase, vermehren sich und lösen eine Blasenentzündung aus. Zu einer solchen, sogenannten Schmierinfektion, kann es auch beim Geschlechtsverehr kommen: Durch die mechanische Reibung gelangen die Darmerreger aus der Analregion leichter in die Harnröhre.

Frauen nach der Menopause sind besonders gefährdet, da die Genitalschleimhaut durch den Östrogenmangel trockener und dünner wird und dadurch die Keime nicht mehr so leicht von dieser Schutzbarriere aufgehalten werden.

Es können helfen: Kamillenblüten, Löwenzahn oder Brennnesselkraut (Urticae herba)

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Estragon, Koriandersamen, Liebstöckel, Majoran, Oregano, Thymian, Wacholderbeeren

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Was steckt hinter der Blasenentzündung?

Eine Entzündung der Harnwege wird in der Regel durch Bakterien verursacht (seltener durch Viren oder Pilze) und die wiederum stammen oft aus der Darmflora und gelangen über die Harnröhre in die Blase. Dabei handelt es sich übrigens meist (bei 80% der bakteriellen Infektionen der Harnblase) um das Bakterium Escherichia coli.

Im Alter, mit nachlassender Abwehrleistung der Schleimhäute, steigt das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken.

Warum sind Frauen viel häufiger betroffen?

Das hat einen einfachen Grund: Die Harnröhre der Frau ist viel kürzer als die des Mannes und liegt näher am After. Durch eine falsche „Wischtechnik“ nach dem Stuhlgang, wenn nämlich von hinten nach vorne gewischt wird, werden Darmbakterien in Richtung Harnröhreneingang transportiert. Von dort wandern sie in die Blase, vermehren sich und lösen eine Blasenentzündung aus. Zu einer solchen, sogenannten Schmierinfektion, kann es auch beim Geschlechtsverehr kommen: Durch die mechanische Reibung gelangen die Darmerreger aus der Analregion leichter in die Harnröhre.

Frauen nach der Menopause sind besonders gefährdet, da die Genitalschleimhaut durch den Östrogenmangel trockener und dünner wird und dadurch die Keime nicht mehr so leicht von dieser Schutzbarriere aufgehalten werden.

Bitte beachten Sie: Übertriebene Intimhygiene mit Mitteln, die die Vaginalflora reizen oder schädigen, macht diese natürliche Barriere noch empfänglicher für Krankheitserreger. Auch feuchtes Toilettenpapier ist keine gute Wahl. Die enthaltenen Duft- und Konservierungsstoffe können ebenfalls den pH-Wert der Intimregion beeinflussen und so eine Blasenentzündung begünstigen. Das gleiche gilt für parfümierte Slipeinlagen.

Blasenentzündung

Blasenentzündung

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Weitere Gründe für einen Blasenentzündung

Grundsätzlich erhöht ein geschwächtes Immunsystem die Anfälligkeit für Harnwegsinfekte.

Ein wichtiger Faktor, der eine Blasenentzündung auslösen kann, ist Kälte. Kalte Füße begünstigen einen Harnwegsinfekt ebenso wie nasse Badesachen (Verdunstungskälte) oder Sitzen auf einem kalten Untergrund.

Wie kann man vorbeugen?

  • Mindestens 1,5–2 Liter täglich trinken.
  • Die Harnblase vollständig und regelmäßig, auch nach dem Geschlechtsverkehr, entleeren.
  • Obstipation (Verstopfung) vermeiden
  • Händewaschen vor dem Toilettenbesuch
  • Kälte vermeiden, vor allem an den Füßen
  • Das Immunsystem stärken
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Was hilft bei einer gereizten Blase bzw. einer leichten Blasenentzündung?

Abwarten und Tee trinken

Bemerkt man die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bietet sich als erste Selbsthilfemaßnahme ein Tee an.

Kamillenblüten

wirken antibakteriell, antiviral und antimykotisch (pilzhemmend), außerdem entzündungsmindernd, wundheilungsfördernd, schleimhautschützend und krampflösend.
Besorgen Sie sich einen hochwertigen Kamillentee aus der Apotheke oder dem Bioladen. Wenn Sie den Tee in Beutelform wählen, dann am besten einzeln verpackt, da das ätherische Öl aus den Kamillenblüten leicht flüchtig ist.

Der Löwenzahn

heißt im französischen Sprachraum nicht ohne Grund pissenlit (Bettnässer), denn auch er hat eine positive Wirkung auf den Harntrakt. 
Bei niedrigem Blutdruck sollte man allerdings keine Löwenzahnzubereitungen anwenden, bei Leber‐/Galleleiden erst nach ärztlicher Rücksprache.

Brennnesselkraut (Urticae herba)

ist ein regelrechtes Universalheilmittel in der Volksmedizin. Ob bei rheumatischen Beschwerden, Störungen im hormonellen System oder Entzündungen, die Inhaltsstoffe der Brennnessel wie Ameisensäure, sekundäre Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide, Astragalin), Gerbstoffe (Isoquercitin), ätherische Öle (Kampferöl) und Kieselsäure können hilfreich sein. So wirkt sie auch bei Harnwegsinfekten, gerade bei Mitbeteiligung von Gebärmutter oder Prostata als unterstützende Maßnahme zur ärztlichen Therapie.

Auch fertige Nieren- und Blasentees

sind in der Apotheke erhältlich. Sie dienen bei der Blasenentzündung zur Durchspülungstherapie. Die Blasentees beinhalten häufig Birkenblätter, Goldrutenkraut, Brennnesselblätter, Bohnenhülsen, Orthosiphonblätter und Schachtelhalmkraut. In Laborversuchen konnte gezeigt werden, dass diese Pflanzenextrakte auf die Erreger im Harnwegsbereich keimtötend wirken.

Allgemein gilt: Die Tees nicht länger als etwa 10 Tage trinken; beim akuten Infekt auf Kaffee und stark gewürzte Speisen verzichten.

Rezept
Durchspülungstee für Nieren und Blase

Durchspülungstee für Nieren und Blase
  • 40,0 g Goldrutenkraut
  • 20,0 g Löwenzahnkraut
  • 20,0 g Melissenblätter
  • 20,0 g Brennnesselkraut

Anwendung:

1 flacher Teelöffel + 1 Tasse kochendes Wasser, 5-10 Minuten ziehen lassen, mehrmals täglich 1 Tasse trinken.

Durch Zugabe von Bärentraubenblättern lässt sich eine leichte antibakterielle Wirkung erreichen.

Gegen eine Blasenentzündung sind noch weitere Kräuter gewachsen

  • Estragon regt die Nierentätigkeit an
  • Koriandersamen wirken leicht krampflösend
  • Liebstöckel erhöht die Harnmenge und wird auch bei Neigung zu Nierengrieß empfohlen. 
  • Majoran und Oregano stammen aus der gleichen Pflanzenfamilie und werden auch etwas hochtrabend pflanzliche Antibiotika genannt, denn sie enthalten Gerbstoffe, ätherische Öle und Flavonoide.
  • Thymian wirkt auswurffördernd, entkrampfend und antimikrobiell.
  • Wacholderbeeren wirken antimikrobiell, appetitanregend, entwässernd und entkrampfend. Sie dürfen aber keinesfalls überdosiert werden und es gilt für medizinische Zubereitungen von Wacholder eine zeitliche Anwendungsbeschränkung. Grundsätzlich sollten Wacholderbeeren jedoch in Schwangerschaft und Stillzeit eher gemieden werden.

Was viele nicht wissen: Auch die Petersilie hat eine lange Tradition bei Nieren- und Blasenleiden. In der Tat enthält die Petersilie unter anderem das ätherische Öl Myristicin, das antimikrobielle Wirkungen aufweist, außerdem wirkt sie krampflindernd.

Rezept
Petersilientee

Rezept Petersilientee

1 Bund Petersilie mit einem halben Liter Wasser kurz aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Haben Sie nur eine Petersilienwurzel zuhause, können Sie diese kleinschneiden und mit 1 Liter Wasser 10 Minuten lang kochen, danach weitere 10 Minuten ziehen lassen und von dem Sud nach dem Absieben 1–3 Tassen trinken.

Petersiliensud wurde früher als Abtreibungsmittel verwandt. Als Konsequenz sollte grundsätzlich in Schwangerschaft und Stillzeit Petersilie möglichst sparsam verwendet werden und kein Petersilientee getrunken werden.

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Vorsicht!

NATUR UND MEDIZIN sagt: Aufpassen!

Bitte beachten Sie die Grenzen der Selbsthilfe und suchen Sie ärztlichen Rat, wenn die Beschwerden sich trotz (Selbst‐)Behandlung verschlimmern, anders sind oder länger andauern als gewohnt. Nehmen Sie speziell bei starken Allgemeinsymptomen umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch, z. B. bei

  • hohem Fieber,
  • Kreislaufreaktionen,
  • Schweißausbrüchen,
  • Schmerzen in der Nierengegend durch Erschütterung oder Beklopfen,
  • Harnverhalt über mehrere Stunden,
  • blutigem Urin,
  • Rückenschmerzen, denn sie sind Warnsymptome, die auf eine Mitbeteiligung der Niere hinweisen.

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