Anwendung der zehn besten Heilpflanzen
Indische Flohsamen und Flohsamenschalen
Anwendungsbereiche: bei einer wechselhaften Verdauung, harter Stuhlkonsistenz und Verstopfung, weicher bis flüssiger Stuhlgang und Durchfall.
Die Wirkung kurz erklärt: Flohsamen und Flohsamenschalen (Randschichten der Flohsamen) sind Quellstoffe, besser bekannt als Ballaststoffe. In Flüssigkeiten wie Wasser quellen sie stark auf. Neigt der Darm zu Trägheit, aktivieren sie die Muskulatur, so dass der Darminhalt schneller in Richtung Darmausgang transportiert wird (Aktivierung der Peristaltik). Gleichzeitig verfügen die Quellstoffe – vergleichbar mit einem Schwamm – über die Eigenschaft, Flüssigkeiten zu binden. Aus diesem Grund bewirken sie bei weicher bis flüssiger Stuhlkonsistenz und Durchfall eine Zunahme der Festigkeit.
Anwendung
Flohsamen als Lebensmittel: etwa als Topping auf einem sommerlichen Salat, auf Suppen oder in Mineralwasser.
Wichtig: Verzehr sofort (ohne Wartezeit) und in milchfreien Speisen und Getränken, da sich die erwünschte Quellwirkung im Darm sonst reduziert. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 12-40 Gramm. Flohsamen können je nach Bedarf ein- bis dreimal täglich angewandt werden.
Flohsamenschalen in milchfreien Flüssigkeiten: Eine Portion der Schalen (etwa 5g) zum Beispiel in 250ml stilles Mineral- oder Leitungswasser einrühren und die Mischung umgehend trinken. Anschließend ein weiteres Glas Wasser nachtrinken, damit die Schalen sicher in den Magen gelangen. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 4-20 Gramm. Sie können je nach Bedarf ein- bis dreimal täglich eingenommen werden.
Vorsicht: Nicht anwenden bei dauerhaften Verengungen im Darm, Darmverschluss und schwer einstellbarem Diabetes. Andere Arzneimittel werden idealerweise eine Stunde später eingenommen, da Quellstoffe deren Wirkung einschränken können.
Hamamelis-/Zaubernussblätter und -rinde
Anwendungsbereiche
Bei geschwollenen Beinen, Krampfadern, juckender Haut und kleinen Hautentzündungen.
Die Wirkung kurz erklärt: Hauptverantwortlich für die Wirkungen der Hamamelisblätter und deren Rinde sind Gerbstoffe, die vereinfacht gesagt verdichtend auf Oberflächen wirken und so die Oberhaut und andere Gewebe wie die Mundschleimhaut oder Venen "abdichten" können. Gleichzeitig wirken die enthaltenen Gerbstoffe zusammen mit den Flavonoiden als Partner antientzündlich.
Anwendung
Kompresse bei Entzündungen der Haut und Juckreiz: 2 TL (1g) Hamamelisblätter oder 1 TL (1-2g) Hamamelisrinde mit 500ml siedend heißem Wasser überbrühen, zudecken und 15 Minuten ziehen lassen. Danach Blätter oder Rinde abfiltern und abkühlen lassen. Ein Waschlappen oder Handtuch in dem Extrakt tränken und die Auflage 15 Minuten oder länger einwirken lassen. Bis zu dreimal täglich wiederholen.
Vollbad bei Schwellungen und Krampfadern: 30g Hamamelisblätter oder 20g Hamamelisrinde mit einem Liter siedend heißem Wasser überbrühen. Die Mischung 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen, dann die Blätter oder Rinde absieben. Parallel Wasser in die Badewanne einlaufen lassen und den wässrigen Hamamelis-Extrakt hinzufügen. Bei 35-38°C für 15 Minuten baden. Negative Wirkungen sind nicht bekannt.
Video mit Dr. Annette Kerckhoff
Kamille als Tee und Auflage bei Magenschmerzen, Schlafstörungen, Erkältung
Anwendungsbereiche
bei leichtem Sonnenbrand und Juckreiz durch Insektenbisse.
Die Wirkung kurz erklärt: Ist der Gehalt an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Schleimstoffen in den Kamillenblüten ausreichend hoch konzentriert, können sie ihre keimbremsende, antientzündliche und reizlindernde Wirkung im vollen Umfang entfalten. Oberflächliche Wunden, etwa Schürfwunden oder Insektenbisse, heilen dann schneller ab. So wird einer möglichen Narbenbildung vorgebeugt.
Wichtig: Verwenden Sie nur Kamillenblüten in Apothekenqualität, da diese einem Arzneimittel entsprechen. Kamillenblüten aus einem Kaufhaus sind nach dem Lebensmittelrecht zugelassen und müssen keinen arzneilichen Effekt ausüben.
Anwendung
Kompresse bei Sonnenbrand oder Juckreiz: 2 TL (3g) getrocknete Kamillenblüten mit 150ml siedend heißem Wasser übergießen, zudecken und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach Blüten absieben, den Sud erkalten lassen und Waschlappen oder kleines Handtuch darin tränken. Auf die betroffene(n) Hautstelle(n) legen, 30 Minuten einwirken lassen und bis zu zweimal täglich wiederholen.
Vorsicht: Vorsicht: Nicht anwenden bei Allergien gegenüber Kamillenblüten.
Anwendungsbereiche
bei leichten Schlafbeschwerden.
Die Wirkung kurz erklärt
Hopfenzapfen stecken voller spannender Inhaltsstoffe wie zum Beispiel die Bitterstoffe Humolon und Luplon. Sie bauen sich nach und nach zu einer flüchtigen Substanz ab, die Metybutenol heißt und beruhigend, entspannungsfördernd und angstlösend wirkt. Aus diesem Grund wirken Hopfenzapfen innerlich und äußerlich angewandt bei innerer Unruhe und leichten Schlafbeschwerden ohne dabei abhängig zu machen.
Anwendung
Tee bei Unruhe und Schlafbeschwerden: 1 TL (0,5g) der Hopfenzapfen mit 150ml heißen Wasser übergießen, den Tee 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann die Zapfen absieben. Im Tagesverlauf zwei bis drei Tassen Tee trinken.
Hopfenkissen bei Schlafbeschwerden: 500g getrocknete Hopfenzapfen in ein Kissen mit atmungsaktiven Fasern wie Baumwolle füllen und verschließen. Das Kissen ans Kopfteil des Bettes legen oder in der Tasche mitführen. Mehrmals täglich die Dämpfe ausgiebig und für fünf Minuten oder länger einatmen. Hopfenzapfen nach vier Wochen austauschen, da die Inhaltsstoffe dann verflogen sind. Negative Wirkungen sind nicht bekannt.
Pfefferminzöl und Pfefferminzblätter
Anwendungsbereiche
Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerz; Pfefferminzblätter bei Verdauungsbeschwerden.
Die Wirkungen kurz erklärt
Pfefferminzöl aktiviert beim Auftragen auf Stirn oder Nacken körpereigene Systeme zur Schmerzabwehr. So wird der Schmerz vor Ort blockiert. Gleichzeitig steigert es die Durchblutung kleinster Blutgefäße in der Haut und löst so Verkrampfungen der Muskulatur. Die ätherischen Öle der Pfefferminzblätter wirken entkrampfend und entspannungsfördernd auf die Muskulatur der Verdauungsorgane. Zusätzlich wird der Schließmuskel der Speiseröhre gestärkt, so dass der Speisebrei weniger "hochschwappen" kann. So wird beispielsweise Sodbrennen vorgebeugt.
Anwendung
Pfefferminzöl in Lösung bei Spannungskopfschmerzen: 5g Pfefferminzöl mit 50g Creme oder Hautpflegeöl vermischen (Mischungsverhältnis 1:10) und kleine Mengen der Mischung auf Stirn und Schläfen auftragen. Creme oder Öl trocken und lichtgeschützt aufbewahren. Bei Bedarf die Anwendung alle 15 Minuten wiederholen. Beim Ausbleiben der Wirkung nach zwei Stunden soll die Anwendung abgebrochen werden.
Tee bei Verdauungsbeschwerden: 1 TL (0,5g) Pfefferminzblätter mit 250ml heißem Wasser übergießen, den Tee 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann die Blätter absieben. Im Tagesverlauf drei Tassen Tee trinken.
Vorsicht: Bei äußerlicher Anwendung (Pfefferminzöl) können Hautrötungen auftreten. Pfefferminzblätter: Bei Gallensteinen Rücksprache mit einem Arzt halten.
Anwendungsbereiche
Egal ob ein Waldspaziergang, eine Fahrradtour oder die Gartenarbeit – die Sonne lockt uns zu körperlichen Aktivitäten ins Freie. Ein Umschlag mit Rosskastaniensamen unterstützt die Wundheilung, vor allem bei Prellungen, Quetschungen – sowie auch bei einem Bluterguss. Wichtig bei der Behandlung dieser so genannten "stumpfen Verletzungen" ist, dass die Haut unverletzt und oberflächlich intakt ist.
Die Wirkung kurz erklärt
Das komplexe Saponingemisch der Rosskastaniensamen bremst den Austritt von Flüssigkeit aus Geweben und dichtet diese gleichzeitig ab. So kommt es zu weniger Schwellungen z. B. an Beinen und Füßen und die Blutgefäße werden in deren natürlicher Funktion gestärkt.
Anwendung
Paste: 30g geschnittene Rosskastaniensamen in einen Kochtopf füllen, diese mit 100ml Wasser übergießen und langsam zum Kochen bringen. Die Mischung solange kochen lassen, bis ein Brei entsteht. Diesen abkühlen lassen und fingerdick auf eine feuchte Kompresse streichen, dann auf das Körperteil legen und 30 Minuten einziehen lassen. Negative Wirkungen sind bei äußerer Anwendung unbekannt.
Anwendungsbereiche
Das ätherische Öl der Eiche hilft sowohl bei den Symptomen von Insektenstichen (Schwellung, Rötung, Juckreiz), als auch den Symptomen eines leichten Sonnenbrands (Rötung, Hautspannen, Juckreiz, Schmerzen). Umschläge aus Extrakten der Eichenrinde helfen in beiden Fällen, den unangenehmen Juckreiz zu bremsen (auch in Kombination mit Walnussblättern). Gleichzeitig können Zubereitungen aus Eichenrinde (auch in Kombination mit Hamamelis, Kamillenblüten und Walnussblättern) die Wundheilung fördern, etwa wenn ein Mückenstich aufgekratzt wurde. Die Extrakte der genannten Heilpflanzen helfen in Form von Umschlägen, Kompressen oder auch als Badezusatz.
Die Wirkung kurz erklärt
Die spezielle Kombination aus Gerbstoffen und Flavonoiden wirkt bei Hautverletzungen auf der Oberfläche der Haut zusammenziehend und oberflächenverdichtend. Gleichzeitig reduziert sie Juckreiz und wirkt leicht schmerzlindernd.
Anwendung
Kompresse: Einen gehäuften TL Eichenrinde (2-3g) mit 500 ml Wasser in einem Topf ansetzen und kurz aufkochen. Topf zudecken und 15 Minuten ziehen lassen, anschließend die Rinde absieben. Den Extrakt abkühlen lassen bis er lauwarm ist, dann eine Kompresse oder Waschlappen darin tränken. Kompresse oder Waschlappen auf die sonnengeschädigte oder juckende Hautstelle legen und den Extrakt mindestens 15 Minuten einwirken lassen.
Vorsicht: Nicht bei großflächigen Hautentzündungen anwenden.
Warnung:
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nicht gefunden werden. Es könnte aber eine neue Auflage vorliegen.
Vielleicht ist auch der KVC-Shop temporär nicht erreichbar.