Gesunde Gewürze für den Winter
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Top 10 Naturheilkunde Ernährung
Jeder kennt sie, jeder verwendet sie – vor allem zum Verfeinern von Speisen. Gewürze, egal ob heimische oder exotische, sind aus keiner Küche mehr wegzudenken. Doch auch die Erfahrungsheilkunde und die Naturheilkunde machen sie sich zunutze. Wir stellen zehn ausgewählte Gewürze und ihr medizinisches Potenzial vor.
Zusammenfassung
Gewürze enthalten ätherische Öle, Farbstoffe, Scharf- und Bitterstoffe sowie Schwefelverbindungen und Senföle, die die Küche nicht nur bunter und geschmacksintensiver machen, sondern in vielen Fällen einen gesundheitlichen Nutzen haben, indem sie zum Beispiel entzündungshemmend, appetitanregend und verdauungsfördernd wirken. Daneben können sie unter anderem auch eine antibiotische, antivirale oder pilzhemmende Wirkung haben oder zusammenziehend und auswurffördernd wirken.
Gewürze galten früher als Luxusartikel, weil sie häufig aus weit eintfernten Regionen in aller Welt stammen und über sehr lange Distanzen transportiert werden müssen. Früher waren die Handelsrouten zudem beschwerlich und gefährlich. Bisweilen wurden die Gewürze außerdem durch Handelsmonopole oder die Verschleierung der Herkunftsregionen zusätzlich künstlich verteuert.
Zu den wichtigsten Gewürzen für weihnachtliche Backwaren gehören Zimt, Anis, Kardamom und Nelken. Sie werden für Lebkuchen und Printen sowie für Stollen verwendet. Auch Vanille ist eine typische Zutat für Weihnachtsgebäck, zum Beispiel für Vanillekipferl.
Anis
Wer an Anis denkt, schwelgt unweigerlich in Erinnerungen – entweder an die heimeligen Düfte der Weihnachtsbäckerei, an traditionelle Süßwaren oder auch an Sambuca, Ouzo, Pernod und Raki, die Spirituosen der Mittelmeerregion.
Anis ist eine alte Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler, deren ätherische Öle gegen Blähungen und Verdauungsbeschwerden mit krampfartigen Schmerzen, aber auch bei Katarrhen der oberen Luftwege helfen. Er wirkt schwach krampflösend, auswurffördernd sowie antibakteriell und antiviral. In der mittelalterlichen Medizin galt Anis als wärmend, stärkend, verdauungsfördernd und öffnend.
Mit seiner leicht süßlichen Würze wird Anis gern als Back- und Brotgewürz verwendet und ist ein idealer Bestandteil vieler Gewürz- und Teemischungen sowie Zutat zahlreicher Spirituosen. Die reifen Früchte werden, geröstet oder auch gemischt mit Fenchel- und Koriandersamen, nach dem Essen gegen Mundgeruch gereicht.
Das sagt die Wissenschaft:
Anis kann vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden. Da die Pflanzenstoffe einen antimikrobiellen Effekt haben, werden "schlechte" Keime und Bakterien im Magen-Darm-Trakt neutralisiert, dadurch entstehen weniger blähende Gase. Mehrere Laborstudien haben sich mit dem Potenzial des ätherischen Öls der Anispflanze gegen verschiedene Bakterienstämme und Pilze beschäftigt und bestätigt, dass das Anethol antibakterielle und pilzhemmende Eigenschaften besitzt [1, 2, 3]. Die antibakteriellen Eigenschaften wirken zwar schwächer als in pharmazeutischen Antibiotika, bei der Behandlung von Pilzen übertraf Anethol dagegen die Wirksamkeit herkömmlicher Anti-Pilzmittel (Fungizide) deutlich. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass Anis effektiv gegen Viren helfen kann, ohne besondere Nebenwirkungen zu haben [4]. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Anis auch sehr gut zur Mundhygiene. Durch seine antibakteriellen und antimikrobiellen Wirkungen kann man durch Gurgeln mit Anistee gegen Infektionen im Mundbereich vorgehen oder etwas gegen Mundgeruch tun.