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Gesundheit aus dem Kräutergarten
Top 10 Naturheilkunde

Gesundheit aus dem Kräutergarten

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Top 10 Naturheilkunde Ernährung Phytotherapie

Ein kleiner, aber effektiver Schritt hin zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden ist die Verwendung von Kräutern aus dem Sommergarten, die außer ihren Würzaromen häufig auch eine heilsame und gesundheitsfördernde Wirkung mitbringen. Hier porträtieren wir zehn Sommerkräuter.

Zusammenfassung

Kräuter enthalten ätherische Öle und Gerbstoffe, die nicht nur in der Küche mit Würzaromen punkten, sondern in vielen Fällen einen gesundheitlichen Nutzen haben, indem sie zum Beispiel entzündungshemmend, appetitanregend und verdauungsfördernd wirken. Daneben können sie unter anderem auch eine antibiotische, antivirale oder pilzhemmende Wirkung haben oder zusammenziehend und auswurffördernd wirken.

Viele Kräuter lassen sich getrocknet und in Dosen oder dunklen Gläsern gut aufbewahren, um für Tees oder als Gewürze verwendet zu werden. Auch das Einfrieren von Kräutern ist eine gute Methode, um sie haltbar zu machen.

Oregano (Origanum vulgare) oder Echter Dost wird häufig auch als Wilder Majoran bezeichnet und der botanische Name des Majorans lautet Origanum majorana. Wie hängt das zusammen? Oregano gehört zur Gattung Dost, die insgesamt 44 Arten umfasst, und eine Art dieser Gattung ist auch der Majoran.

Basilikum

In den letzten Jahren machte der Basilikum vor allem als Zutat im italienischen „Caprese“-Salat (mit Tomaten und Mozzarella) oder auf der gleichnamigen Pizza Karriere und darf seither auf keinem Frühstücks- oder Salatbuffet mehr fehlen. Basilikum gehört zudem neben Pinienkernen, Parmesan, Olivenöl und Knoblauch zu den Hauptzutaten des Pesto. Kaum jemand weiß, dass die ursprüngliche Heimat des Basilikums Indien ist, wo er als „Königskraut“ oder als „Heiliger Basilikum“ bezeichnet wird.

Basilikum ist appetitanregend und verdauungsfördernd, hilft gegen Blähungen und bei Magenverstimmungen. Trotz dieser Eigenschaften wird Basilikum in der europäischen Erfahrungsheilkunde nicht arzneilich verwendet.

In der traditionellen indischen Medizin hingegen findet das „Königskraut“ (Ocimum sanctum; auch Heiliger Basilikum oder Tulsi genannt) Anwendung als schmerzstillendes oder fiebersenkendes Mittel, wird empfohlen, um den Appetit anzuregen und dank seiner beruhigenden und nervenstärkenden Wirkung geschätzt. Auch andere östliche Verwandte unseres Basilikums wie zum Beispiel der Thai-Basilikum wird medizinisch genutzt.

Unser Tipp: Erdbeeren mit Basilikum

Gesundheitstipp

Zutaten

500 g Erdbeeren
1 TL Balsamessig
1 TL Ahornsirup
½ Bund Basilikum

Zubereitung

Erdbeeren waschen, putzen und halbieren. Auf Schüsselchen verteilen. Essig und Ahornsirup verrühren, über die Erdbeeren träufeln. Basilikum waschen, trockenschütteln und die Blätter zerzupfen. Basilikum über den Erdbeeren verteilen und sofort servieren.

aus: Markusine Guthjahr/Annette Kerckhoff: Küchenkräuter, KVC Verlag, Essen 2020

Dill

Schon seit 5000 Jahren als Heil- und Gewürzkraut bekannt und eine wahre Bereicherung für unsere Küche: Dill ist ein einjähriges, aufrecht wachsendes Kraut mit langer Pfahlwurzel, das keine besonderen Ansprüche an den Boden stellt und sich an sonnigen bis halbschattigen Standorten besonders zwischen Mischkulturen wohlfühlt. Dill sät sich häufig selbst aus und mäandert bereitwillig durch den Gemüsegarten.

Dillsamen enthalten fettes und ätherisches Öl und besitzen eine krampflösende, keimhemmende und verdauungsfördernde Wirkung. Sie sind gut gegen Blähungen und fördern die Milchbildung bei stillenden Müttern. Dill hat einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und ist deshalb besonders gesund.

In der Küche werden vor allem die Dillspitzen verwendet, die gut zu Salaten – vor allem Gurkensalat – und Saucen, Kräuterbutter und Dips, Fisch- und Pilzgerichten, Eierspeisen und Kartoffelsalat passen. Die Dillblüten werden zum Einlegen von Gurken und Zucchini sowie für Kräuteressig verwendet. Dillsamen, heute kaum noch eingesetzt, sind eine gute Alternative zu Kümmelsamen, wenn deren Geschmack zu intensiv ist oder nicht zusagt.

Unser Tipp: Gurkensalat mit Dill und Sauerrahm

Gesundheitstipp

Zutaten

2 Salatgurken
1 Becher Sauerrahm
1 kleiner Löffel Senf
1 EL Balsamico
1 Knoblauchzehe (nach Geschmack)
Mehrere Stängel Dill
Salz, Pfeffer

Zubereitung

Gurken schälen und in feine Scheiben hobeln. Dill waschen, die groben Stiele entfernen und fein hacken. Aus Balsamico, Sauerrahm, Senf, Dill, Pfeffer, Salz und evtl. Knoblauch eine Salatsauce zubereiten, über die Gurken geben und vermengen.

aus: Markusine Guthjahr/Annette Kerckhoff: Küchenkräuter, KVC Verlag, Essen 2020

Kapuzinerkresse

Für Farbtupfer im Salat und im Balkonkasten sorgt die Kapuzinerkresse, eine alte Zier- und Heilpflanze, die aus traditionellen Bauern- und Klöstergärten nicht wegzudenken ist.

Die Kapuzinerkresse ist mit ihren gelben, orangefarbenen oder tiefroten großen Blüten jedoch nicht nur dekorativ. Sie ist eine Heilpflanze, die zu den pflanzlichen Antibiotika gehört und über ausgesprochen wirksame keimtötende Eigenschaften verfügt. 2013 wurde sie deshalb zur Heilpflanze des Jahres gewählt.

Für die medizinische Wirkung sind vor allem die Glucosininolate (Senfölglycoside) verantwortlich, die im Körper durch Enzyme in Senföle umgewandelt werden. Senföle sind wirksam bei Infektionen:  Innerlich angewendet können sie die Vermehrung verschiedener Bakterien, Viren und Pilze hemmen.

Katarrhe der oberen Luftwege, Bronchitis, Schnupfen, eine Entzündung der Gaumenmandeln und Nebenhöhlen können mit phytotherapeutischen Präparaten, die Kapuzinerkresse enthalten, gut präventiv oder auch therapeutisch behandelt werden.

Auch bei Harnwegsbeschwerden konnten Senföle aus der Kapuzinerkresse in Verbindung mit Meerrettich eine gute Wirkung erzielen, die einer Studie zufolge mit der Wirkung herkömmlicher Antibiotika zu vergleichen war.

Äußerlich angewendet schließlich kann Kapuzinerkressenkraut dank der durchblutungsfördernden und gewebereizenden Wirkung bei leichten Muskelschmerzen, z.B. Muskelkater oder rheumatischen Beschwerden, helfen.

Unser Tipp: Kapuzinerkressen-Pesto

Gesundheitstipp

Zutaten

2 Hände voll Kapuzinerkresse-Blätter
2 EL Pinien- oder Walnusskerne
1 Knoblauchzehe
200 ml Olivenöl
100 g frisch geriebener Parmesan

Zubereitung

Kapuzinerkresse-Blätter waschen und klein zupfen, Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. Kapuzinerkresse, Knoblauch, Pinienkerne und Parmesan in den Mixer geben oder mit dem Pürierstab zerkleinern. Nach und nach Olivenöl zugeben, bis die Konsistenz breiartig ist. Das Pesto in ein Glas füllen und gut verschließen. Eignet sich zum Einfrieren.

Aus: Markusine Guthjahr und Annette Kerckhoff; Küchenkräuter, erschienen im KVC Verlag, Essen 2020

Küchenkräuter

Küchenkräuter

Die heilsame und gesunde Kraft von selbstgezogenen Kräutern

Markusine Guthjahr · Annette Kerckhoff

ISBN: 978-3-96562-012-4
Erscheinungsjahr: 2020

17,00 EUR

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Lavendel

Der Hochsommer ist ohne den markanten Duft von Lavendel gar nicht vorstellbar: Am intensivsten ist der Geruch an heißen Sommertagen, aber auch getrocknet oder zu Aromaölen verarbeitet hat der stark süß-herb duftende, aromatische Lavendel einen hohen Wiedererkennungswert und entfaltet seine beruhigende Wirkung. Dazu trägt auch die violette Blütenpracht bei, mit der zwischen Juni und August aus einem mediterranen Beet schnell eine Oase der Entspannung wird.

Der Lavendel ist mehrjährig und wächst im Garten am besten auf trockenem, kalkhaltigem Boden. Auch als Kübelpflanze ist er gut geeignet. Seine Blüten sind Bestandteil von Fertigarzneimitteln, Badezusätzen, Duft- und Schlafkissen.

Echter Lavendel wird seit Jahrhunderten als pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung und Entspannung eingesetzt. Die im Lavendelöl enthaltenen Monoterpene verringern die Ausschüttung von Botenstoffen wie Noradrenalin, die den Körper in einen aufgeregten Zustand versetzen. Lavendel kann also helfen, die Nerven zu beruhigen und den Körper zu entspannen, Ängste zu lösen und Stress zu reduzieren.

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass die Verwendung von standardisierten Lavendelpräparaten ebenso wirksam ist wie die Gabe des gebräuchlichsten pharmazeutischen Medikaments gegen Angststörungen, Lorazepam (2).

In der Küche aromatisiert Lavendel Eintopf-, Fisch- und Wildgerichte, die Blüten werden zum Würzen von Salatsaucen, Kräuterbutter, Desserts, Gelee und Sirup sowie Essig und Öl verwendet.

Unser Tipp: Honig-Lavendel-Badezusatz

Gesundheitstipp

Zwei bis drei Esslöffel Honig mit sechs bis acht Tropfen Lavendelöl mischen und ins Badewasser geben. Der Honig sorgt als Emulgator dafür, dass sich Öl und Badewasser mischen.

Einblick in die Welt der Duftpflanzen und viele Tipps und Anregungen gibt Gisela Hillert in ihrem Buch Ätherische Öle - Duftende Begleiter für Gesundheit und Wohlbefinden, erschienen im KVC Verlag, Essen 2018.

Hausmittel aus aller Welt

Hausmittel aus aller Welt

Schönheits- und Gesundheitstipps zum Nachmachen von Australien über Burkina Faso bis nach Deutschland

Caroline Contentin El Masri · Annette Kerckhoff

ISBN: 978-3-96562-010-0
Erscheinungsjahr: 2020, 3. Aufl.

17,00 EUR

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Majoran

Ein weiterer mediterraner Lippenblütler im sommerlichen Kräutergarten ist der Majoran (Origanum majorana). Ursprünglich beheimatet im Mittelmeerraum, in Nordafrika und Westasien, wächst Majoran auch in Mitteleuropa auf lockerem, humushaltigem Boden an sonnigen Standorten. Die robuste, mehrjährige Pflanze ist mit dem Dost (Oregano) verwandt. Sie ist winterhart, sollte im ersten Winter und bei besonders kalter Witterung jedoch abgedeckt werden.  

Das milde, würzig-aromatische Kraut wird in zahlreichen Rezepten aus der mediterranen Küche als Gewürz verwendet. Es ist unverzichtbarer Bestandteil von Gewürzmischungen zur Wurstherstellung,passt zu Braten und Geflügel und aromatisiert Kartoffelgerichte, Saucen und Suppen.

Als Heilkraut ist Majoran etwas weniger bekannt. Es wirkt aber gut bei Verdauungsschwäche und Blähungen sowie Magen- und Darmbeschwerden. Bei kleinen Kindern hilft ein Majoran-Tee gegen Erkältungskrankheiten und krampfartigen Husten.

Unser Tipp: Majoran-Tee

Gesundheitstipp

Zutaten

1-2 gehäufte Teelöffel getrocknete Majoranblätter
 ¼ Liter kochendes Wasser

Zubereitung

Majoranblätter mit kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen und abseihen. Bei Schnupfen und Erkältungskrankheiten 1-2 Tassen täglich schluckweise trinken.

Oregano

Oregano (Origanum vulgare) oder Echter Dost wird häufig auch als Wilder Majoran bezeichnet – und um die Verwirrung komplett zu machen, lautet der botanische Name des Majorans zudem Origanum majorana. Worin nun besteht der Unterschied? Oregano gehört zur Gattung Dost, die insgesamt 44 Arten umfasst, und eine Art dieser Gattung ist auch der Majoran.

Botanisch und geschmacklich ist der herb-aromatisch schmeckende Oregano mit dem fein-würzigen, leicht süßlichen Majoran jedoch nicht zu verwechseln. Oregano stammt ursprünglich aus Südeuropa und verbreitete sich dann in ganz Europa. Er wächst wild als winterharte Staude, die sich unterirdisch über ein oft holziges Rhizom verbreitet und aufrecht wachsende, vierkantige und verzweigte Stängel bildet. Majoran dagegen ist ein einjähriges Kraut, das jedes Jahr neu ausgesät werden muss. Das frische Kraut kann schon ab dem Frühjahr geerntet werden. Wer das Kraut trocknen und als Gewürz oder für Teezubereitungen aufbewahren will, schneidet die Pflanze zur Blütezeit von Juli bis September.

Als Heilpflanze wirkt Oregano verdauungsfördernd, magenstärkend und krampflösend. Der keimtötende Effekt seiner ätherischen Öle ist besonders im Verdauungstrakt und in der Lunge wirksam, so dass Oregano gut bei hartnäckigem Husten verwendet werden kann.

In der Küche passt Oregano hervorragend zu Eintöpfen, Aufläufen und Gratins, Fleisch- und Kartoffelgerichten sowie zu mediterranen Gerichte mit Auberginen, Zucchini und Tomaten. Am bekanntesten aber ist seine Verwendung als klassisches Pizzagewürz.

Unser Tipp: Blechkartoffeln mit Oregano (Dost)

Gesundheitstipp

Zutaten

1 kg Kartoffeln
5 Zweige Oregano
1 TL Paprikapulver edelsüß
30 g Butter
Kräutersalz

Zubereitung

Kartoffeln gut waschen und ungeschält in dünne Scheiben schneiden, auf ein leicht geöltes Backblech legen. Oregano abspülen, trockenschütteln, von den Stängeln zupfen und hacken. Paprikapulver und Oregano über die Kartoffeln streuen.

Auf die Kartoffelscheiben Butterflöckchen geben, mit Backpapier abdecken und im vorgeheizten Ofen bei guter Mittelhitze ca. 30 Minuten backen. Kartoffeln vor dem Anrichten mit Kräutersalz würzen und mit frischem Oregano garnieren.

Zu den Blechkartoffeln passen Quarkdips und Rohkost.

Pfefferminze

Pfefferminze ist eine Kulturpflanze, die – ursprünglich vermutlich aus Ostasien stammend – in Europa und Nordamerika weit verbreitet ist. Die etwa 30 – 60 cm hoch wachsende Pflanze mit den rosa-violetten Lippenblüten vermehrt sich nur durch Teilung der Wurzelstöcke.

Wenn die Pflanze längere Zeit an einem Ort steht, verwildert sie rasch. Durch Züchtung und spontane Kreuzungen entstanden viele verschiedene Pfefferminz-Arten. Die arzneilich verwendete Pfefferminze, Mentha piperita, wurde vor mehr als 200 Jahren in England erstmals gezüchtet und wird heute in vielen Ländern kultiviert und als Tee-Droge, Öl oder Medikament gehandelt.

Schon in der Antike war das Auflegen frischer Pfefferminzblätter auf die Stirn als Heilmittel gegen Kopfschmerzen verbreitet. Da bei der Pfefferminze die gesamte Heilwirkung vom ätherischen Öl ausgeht, wird für medizinische Zwecke inzwischen vor allem Pfefferminzöl verwendet. Studien konnten belegen, dass großflächig aufgetragenes Pfefferminzöl eine nachweisbare Wirkung bei bestimmten Kopfschmerzarten hat 3). Ebenfalls wissenschaftlich bewiesen ist die krampflösende Wirkung der Pfefferminze auf die Muskulatur des Magen-Darmtrakts, so dass Pfefferminze im Rahmen einer Reizdarm-Therapie zum Einsatz kommen kann, sowie ihre kühlende und belebende Wirkung, die auch bei Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit helfen kann.

Die Pflanzenblätter enthalten unter anderem 0,5 – 4 Prozent terpenreiche ätherische Öle, die für die arzneiliche Wirkung verantwortlich gemacht werden, darunter Menthol, Menthon, Menthofuran, Cineol und andere Substanzen. Der Gehalt an ätherischen Ölen ist abhängig von Herkunft, Reife und Erntezeitpunkt der Pflanze.

Die Blätter der Pfefferminze können frisch und getrocknet als Tee verwendet werden. Dank ihres frischen, herb-spritzigen Geschmacks sind sie außerdem als Zutat für Quark, Salatmarinaden, Obstsuppen, Rohkost, Süßspeisen und Mixgetränken beliebt. Auch Lammbraten und Pilzgerichte werden häufig mit Pfefferminze aromatisiert.

Unser Tipp: Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen

Gesundheitstipp

Einen Tropfen Pfefferminzöl zwischen den Fingern verreiben und damit sanft die Schläfen einreiben. Bei Bedarf wiederholen. Vorsicht: Das Pfefferminzöl darf nicht in die Augen gelangen!

Rosmarin

Rosmarin, die „Rose der Meere“, ist ursprünglich im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. In geschützten, sonnigen Bereichen wächst Rosmarin jedoch auch in gemäßigtem Klima in Töpfen und Kübeln auf dem Balkon oder im Garten.

Aus der Küche ist der Lippenblütler mit dem stark würzigen, kampferähnlichen Aroma in italienischen Rezepten nicht wegzudenken. Rosmarin passt gut zu Grillspezialitäten und Fischgerichten sowie zu Brat- und Blechkartoffeln. Auch als Zutat zu Kräuterwein- und Kräuteressig sowie zu Kräuterölen sowie als Würze für Focaccia ist Rosmarin unverzichtbar.

Auch wenn er nur bedingt winterhart ist, lassen sich die frischen Blätter häufig ganzjährig ernten – der Gehalt an ätherischen Ölen ist allerdings bei trockenem und sonnigem Wetter im Hochsommer am höchsten. Wird der Rosmarin für die Zubereitung von Ölen, Wein oder Essig, für Tees oder als Wintervorrat benötigt, sollte er an einem trockenen Spätvormittag im Juli oder August geerntet werden.

Rosmarin wirkt durchblutungsfördernd, anregend für das Herz-Kreislaufsystem, stoffwechselanregend, schmerzlindernd, verdauungsfördernd, krampflösend, antimikrobiell, antiseptisch, schleimlösend und auswurffördernd. In der Pflanzenheilkunde wird Rosmarin deshalb bei Herzschwäche und zur Stärkung des Kreislaufs und des Nervensystems, in der Rekonvaleszenz und zur Appetitanregung eingesetzt.

Wissenschaftlich anerkannt ist auch die innerliche Anwendung bei Verdauungsbeschwerden sowie die äußerliche Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen. Auf die Psyche wirkt er außerdem strukturierend und konzentrationsfördernd 4).

Herzstärkender Rosmarin-Wein lässt sich leicht selbst zubereiten:

Unser Tipp: Herzstärkender Rosmarin-Wein

Gesundheitstipp

Zutaten

1 Handvoll (ca. 10-20 g) Rosmarinblätter
1 Liter Weißwein (nicht zu herb)

Zubereitung

Rosmarinblätter gründlich waschen und trocknen lassen. Mit dem Weißwein übergießen. Eine Woche ziehen lassen, dann abseihen und in eine Flasche füllen.

Als Kur täglich 1-2 Gläschen (5 cl) trinken.

Achtung! Enthält Alkohol! Für Kinder unzugänglich aufbewahren und als Heilmittel, nicht als Alltagsgetränk verzehren.

Aus: Markusine Guthjahr/Annette Kerckhoff: Küchenkräuter, KVC Verlag, Essen 2020

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Ein naturheilkundliches Gesamtkonzept und Selbsthilfemaßnahmen zu ausgewählten Beschwerden

Annette Kerckhoff · Jost Langhorst

ISBN: 978-3-945150-97-9
Erscheinungsjahr: 2019, 5. Aufl.

5,90 EUR

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Salbei

Auch der Echte Salbei gehört zu den Heilpflanzen, die im Mittelalter von Mönchen aus dem Mittelmeerraum nach Nordeuropa mitgebracht wurden. Traditionell ist er deshalb in jedem Kloster-, Heilkräuter- und Bauerngarten zu finden.

Von den unzähligen Arten des Salbeis wird nur der Echte Salbei (Salvia officinalis) medizinisch verwendet. Der lateinische Name verweist schon auf den Nutzen des Salbeis: salvare bedeutet heilen.

Der Echte Salbei besticht durch sein intensives Aroma und seine wohltuende Wirkung. In der mediterranen Küche wird er u.a. für Saltimbocca, Entrecote oder Antipasti verwendet oder, zu Salbeibutter verarbeitet, mit Pasta oder Gnocchi gereicht.

Die Salbeiblätter können das ganze Jahr über geerntet werden, wobei die Wirkstoffe kurz vor der Blüte am intensivsten sind. Der Echte Salbei bildet zur Blütezeit im Mai bis Mitte Juli meist weiße oder violette Blüten aus. Salbei kann frisch oder getrocknet angewendet werden. Für den Winter können die Triebspitzen büschelweise abgeschnitten und aufgehängt werden: Sie bleiben lange aromatisch und können im Winter als Tee oder Räucherwerk verwendet werden.

Im Mittelalter galt Salbei als Heilpflanze, die es mit jeder Krankheit aufnehmen konnte. Bezeichnend für die Bedeutung des Salbeis sind das Sprichwort „Salbei im Garten – und der Tod kann warten“ und die Bezeichnung als „Kraut der Unsterblichen“. Hildegard von Bingen und Paracelsus empfahlen die Heilpflanze bei Fieber, akuten Entzündungen und Kopfweh. In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts nahm Salbei dann einen wichtigen Platz als harntreibende, menstruationsfördernde, schleimlösende und wundheilungsfördernde Pflanze ein, und seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist auch die schweißhemmende Wirkung des Salbeis bekannt. Heute spielt unter anderem seine Verwendung bei Entzündungen und Verletzungen im Mundraum, bei Zahnfleischentzündungen oder Aphten eine große Rolle. Als Tee hilft Salbei auch bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Halsweh.

Zahlreiche Studien belegen inzwischen die adstringierende, zusammenziehende, entzündungs- und schweißhemmende Wirkung des Heilkrauts. Als therapeutisch wirksam werden vor allem die ätherischen Öle und die Gerbstoffe der Salbeiblätter angesehen. Die fettlöslichen ätherischen Öle gelangen über die Schleimhaut (oder auch äußerlich angewandt über die Haut) in den Blutkreislauf und können so den gesamten Organismus positiv beeinflussen.

Unser Tipp: Salbeiöl bei Menstruationskrämpfen

Gesundheitstipp

2 Tropfen Lavendelöl
1 Tropfen Salbeiöl und
1 Tropfen Rosenöl in Mandelöl mischen.

Die Aromamischung auf die Handinnenfläche geben und den Bauch damit vorsichtig einreiben.

Die Heilkraft der Gewürze

Die Heilkraft der Gewürze

32 Gewürzportraits und zahlreiche Rezepte – eine echte Medizin aus der Küche

Annette Kerckhoff · Dorothee Schimpf

ISBN: ISBN 978-3-945150-74-0
Erscheinungsjahr: 2017, 2. Aufl.

15,00 EUR

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Thymian

Thymiankraut gilt grundsätzlich als eine Art natürliches Antibiotikum (und wird umgangssprachlich bisweilen als „Antibiotikum der armen Leute“ bezeichnet): Es wirkt hemmend auf viele Krankheitserreger und Mikroorganismen, wie beispielsweise Bakterien, Hefen und Schimmelpilze.

Thymian ist besonders wirksam bei Erkrankungen der oberen Luftwege, bei Husten und Bronchitis. In den Atemwegen wird durch das ätherische Öl des Thymians die Bewegung der feinen Flimmerhärchen auf den Bronchialschleimhäuten und dadurch ihre Transportkapazität erhöht, so dass es zum besseren Abhusten des Auswurfs kommt. Außerdem wirkt er verdauungsfördernd, krampflösend und desinfizierend.

Unser Tipp: Gewürzmischung Zatar

Gesundheitstipp

Gewürzmischung zubereiten aus

1 EL gerösteter Sesam
2 EL Thymian
2 EL Majoran
2 EL Oregan
1 TL Meersalz

Eventuell und falls zur Hand etwas Gewürzsumach (erhältlich in türkischen Lebensmittelläden) untermischen.

Zatar wird zu Fladenbrot, Tomaten, Oliven, Gurken und Käse gereicht: Fladenbrot erst in Olivenöl, dann in die Gewürzmischung dippen. Zatar kann auch vor dem Backen auf Fladenbrot oder auf dünne Fladen gestrichen werden (ähnlich Focaccia).

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Literatur zum Artikel »Gesundheit aus dem Kräutergarten«

1) Chrubasik-Hausmann S; Kapuzinerkresse plus Meerrettichwurzel, Phytomedizin Uniklinik Freiburg (umfassende Informationen über die Wirkstoffe der Kapuzinerkresse und eine umfangreiche Liste mit weiterführender Literatur)

2) Woelk et al., A multi-center double-blind randomised study of the Lavender oil preparation Silexan in comparison to Lorazepam for generalized anxiety disorder.. Phytomedicine, 2010 Abstract

Weitere Studien zum Einsatz von Lavendelpräparaten gegen Angststörungen werden in unseren Artikeln Angst als Problem - Lavendel Teil der Lösung? und Lavendel ist gut für die Psyche auf der Website der Carstens-Stiftung besprochen.

3) Göbel, H., Heinze, A., Dworschak, M., Heinze-Kuhn, K., Stolze, H. (2000). Placebokontrollierte, randomisierte und doppelblinde Studien zur Analyse der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Oleum-menthae-piperitae-Lösung LI170 bei Kopfschmerz vom Spannungstyp und Migräne. In: Rietbrock, N. (eds) Phytopharmaka VI. Steinkopff, Heidelberg. Abstract

4) McCaffrey R, Thomas DJ, Kinzelman AO. The effects of lavender and rosemary essential oils on test-taking anxiety among graduate nursing students. Holist Nurs Pract. 2009 Mar-Apr;23(2):88-93. doi: 10.1097/HNP.0b013e3181a110aa. Abstract

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