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Das Power-Frühstück: Ein gesunder Start in den Tag!

Das Power-Frühstück: Ein gesunder Start in den Tag!

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Ernährung Rezepte Gesundheitstipps

Beim Thema Frühstück gehen – wie bei vielen Ernährungsthemen – die Meinungen auseinander. Es gibt Frühstücksverweigerer, die am Morgen keinen Bissen essen können und am liebsten nüchtern in den Tag starten. Andere frühstücken gemäß dem alten Sprichwort „. . . wie ein Kaiser, wie eine Kaiserin“ und wählen bereits morgens zwischen Rührei, Müsli, Porridge, Pancakes, Suppen und Co. Was ist jetzt richtig? Was ist besser?

Zusammenfassung

Der Körper ist in der Nacht mit der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen beschäftigt und diese Nachtarbeit verbraucht Energie. Im Schlaf haben wir jedoch keine Energie zugeführt – die natürliche Reaktion ist ein Hungergefühl am Morgen. Die Traditionelle Chinesische Medizin erklärt den Wert des Frühstücks mit der „Organuhr“: Die Verdauungsorgane sind zwischen 5 Uhr morgens und 11 Uhr vormittags am aktivsten, d.h. Essen in dieser Zeit ist für den Körper am wenigsten belastend, Nahrung wird am Vormittag rasch und effizient in Energie umgewandelt.

Menschen, die einen gut funktionierenden Stoffwechsel haben, sich regelmäßig bewegen und meist keine Gewichtsprobleme kennen, werden in der Regel durch Müsli, Brot oder Getreidebrei gut satt. Andere, die sich eher schwertun, ihr Gewicht zu halten, häufig Heißhunger auf Süßes verspüren und insgesamt mit der Ernährung „hadern“, brauchen morgens kraftvolle Energiespender, bevorzugt mit einem höheren Eiweiß- und Fettanteil. Das können Eierspeisen mit Gemüse, Hühnersuppen oder auch ein Aufstrich aus Avocado und Kürbis- und/oder Sonnenblumenkernen sein. Wenn Sie unsicher sind, hören Sie auf den Körper: Das Frühstück sollte für mindestens vier Stunden sättigen.

Probieren Sie es aus: Erreichen Sie durch das Weglassen des Frühstücks tatsächlich Ihr Wunschgewicht? Fühlen Sie sich damit energiegeladen? Dann haben Sie ein gutes Modell für sich gefunden. In der Regel ist das Frühstück wegzulassen jedoch der falsche Denkansatz. Denn Abnehmen kostet Energie! Weniger zu essen, liefert weniger Energie und Nährstoffe – und dadurch hat der Körper auch keine Kraft, um Übergewicht abzubauen.

Wie bei vielen Dingen im Leben gibt es keine eindeutig richtige Antwort. ABER in diesem Artikel folgen Hintergrundinformationen, damit Sie eine gute Entscheidung für sich treffen können.

Warum sollen wir frühstücken? Die wissenschaftliche Erklärung lautet, dass wir stundenlang geschlafen und uns keine Energie zugeführt haben. Der Körper ist in der Nacht mit der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen beschäftigt: Herz, Lunge und andere wichtige Organe arbeiten ohne Pause und unsere Körpertemperatur wird konstant gehalten. Diese Nachtarbeit verbraucht körpereigene Energie. Die Kohlenhydratspeicher sind leer und die natürliche Reaktion am Morgen ist ein Hungergefühl, welches durch ein nahrhaftes Frühstück befriedigt werden sollte.

Ein Frühstück gibt das Rüstzeug für die Anstrengungen des Tages. Nach über 8000 Ernährungsberatungen bin und bleibe ich eine Verfechterin des Power-Frühstücks und einer generellen Mahlzeiten-Struktur von drei Mahlzeiten täglich – entgegen allen Trends. Aber es gilt den individuellen Bio-Rhythmus zu beachten – ein Frühstück ist alles zwischen 5 und 11 Uhr morgens und es sollte alle 4–5 Stunden gegessen werden. Je nachdem, wann Sie den Tag beginnen, ist ein Frühstück um 7 Uhr, Mittagessen um 13 Uhr und Abendessen zwischen 18–20 Uhr ein guter Rhythmus. Oder Sie sind eher Langschläfer und frühstücken um 10 Uhr, essen um 14 Uhr zu Mittag und zwischen 18–20 Uhr zu Abend. Alles gut, es muss zu Ihnen und Ihrem Tagesablauf passen.

Die Chinesen sagen: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Auch bei uns galt lange der Grundsatz: „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler.“

Die Traditionelle Chinesische Medizin erklärt den Wert des Frühstücks mit der „Organuhr“, d. h., jedes Körperorgan hat seine Uhrzeit, zu der es am besten funktioniert und seine Aufgaben erfüllen kann. Die Funktionstüchtigkeit wird durch den Qi-fluss (= Energiefluss) ausgedrückt und der ist zwischen 5 Uhr morgens und 11 Uhr vormittags in den Verdauungsorganen am stärksten. Ein Beweis für diese Funktion ist z. B. der morgendliche Stuhlgang.

Aufgrund dieser Aktivität kann daher das Essen in dieser Zeit am schnellsten und umfassendsten ausgewertet werden. Essen in dieser Zeit ist für den Körper am wenigsten belastend, Nahrung wird am Vormittag rasch und effizient in Energie umgewandelt. Zu frühstücken ist daher ökonomisch, sowohl in finanzieller (man braucht nicht so viel, um den Körper satt zu machen) als auch in körperlicher Hinsicht (positiv für das Gewichtsmanagement, Essen am Abend „legt“ sich mehr an als Essen am Morgen).

Für alle TCM-Profis noch ein tieferer Blick in das Modell des „Dreifachen Erwärmers“: Im mittleren Erwärmer – der Körpermitte mit den Organen Milz und Magen – liegt das Zentrum für die Produktion von Substanz (Qi und Blut) und die Energieverteilung im Körper. Es ist so was wie ein Energierad im Körper, zu vergleichen mit der Stoffwechsel-Aktivität. Wenn das Energierad gut arbeitet, dann ist der Stoffwechsel aktiv. Im unteren Erwärmer – Niere und Blase – sind Vorräte (Qi und Blut) gespeichert. Nur wenn wir genug Substanz (Qi und Blut) produzieren bzw. ausreichend Speicher zur Verfügung haben, gelangt auch genug in den oberen Erwärmer – Lunge, Herzkreislauf und Gehirn –, so dass wir die Anforderungen des Tages mit Kraft und Energie meistern können.

Blitz-Frühstück zum Ausprobieren – geht auch im Büro mit Wasserkocher

Rezept: Blitz-Frühstück zum Ausprobieren

Für eine Portion in eine Schüssel 2 EL Rosinen und 5 bis 6 EL Couscous (vorgegarter Hartweizengrieß) geben. Mit ca. 200 bis 250 ml heißem Wasser aufgießen und 5 Minuten stehen lassen. Dann noch 2 bis 3 EL Amaranthpops (in jedem Reformhaus erhältlich) sowie eine Portion frisches Obst (z. B. Heidelbeeren) dazugeben und nach Belieben mit Zimt, Kardamom oder Vanille abschmecken, umrühren und genießen.

Auf das Frühstück zu verzichten, bedeutet nach TCM, dass die „Mitte“, das Energierad oder der Stoffwechsel, keine Zutaten bekommt, um Substanz und Blut oder Energie zu produzieren. Deshalb bleibt nur der Weg, zur Niere, zu den Reserven „schnorren“ zu gehen. Es werden die wertvollen Speicher angezapft – in Zeiten von Burnout und chronischer Erschöpfung ist meist auch dort nicht viel zu holen und als Resultat sehen wir verschlafene Morgenmuffel, die schwer in die Gänge kommen, unkonzentriert sind, keine Vitalität ausstrahlen und mit blassem, fahlem Gesicht unter großer Anstrengung in den Tag starten. Genau genommen hat das Gehirn nicht genug Qi bzw. Energie abbekommen, um ordentlich durchzustarten. Und der Stoffwechsel ist träge, bei manchen zeigt sich das mit Verstopfung und stagnierendem Gewicht. Man isst wenig, immer weniger, aber das Abnehmen gelingt einfach nicht.

Nicht frühstücken als Diät?

Viele Menschen sind der Meinung, wenn sie das Frühstück ausfallen lassen, können sie ihr Gewicht besser kontrollieren oder auch leichter abnehmen. Im heute weitverbreiteten Dauerstress und dem Trend zum Intervallfasten fällt es auch nicht schwer, ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen. Und überhaupt: Lieber länger schlafen als morgens Zeit in den Körper und seine Gesundheit zu investieren. Zeit ist Geld, und nichts essen spart auch Kalorien – so die landläufige Meinung. Genau genommen ist das aber ein grober Denkfehler! Und schauen Sie einmal genau hin – funktioniert es wirklich? Erreichen Sie durch das Weglassen des Frühstücks tatsächlich Ihr Wunschgewicht? Fühlen Sie sich damit energiegeladen und super? Wenn ja – wunderbar, dann haben Sie ein gutes Modell für sich gefunden. Wenn nein, dann lesen Sie unbedingt weiter!

Abnehmen kostet Energie! Das Frühstück wegzulassen ist deshalb der falsche Denkansatz. Weniger zu essen, liefert weniger Energie und Nährstoffe – und dadurch hat der Körper auch keine Kraft, um Übergewicht abzubauen. Aber es gilt, darauf zu achten, was man isst, vor allem ist es wichtig, dass die einzelnen Mahlzeiten gut sättigen. Schwankende Blutzuckerkurven können Heißhunger auslösen, und das gilt es zu vermeiden.

Übergewicht ist nach der TCM nicht gleich Übergewicht, grob unterscheiden TCM-Therapeuten zwei Formen:

  • Die „gesunden“ Dicken“ essen mehr als sie brauchen und lagern den Überschuss als Muskeln, Fett und Körpermasse ein. Sie sind im Grunde kräftig, gesund, übergewichtig und oft auch ein „Fels in der Brandung“.
     
  • Die „kranken“ Dicken sind dagegen mehr wie ein „Gummibärchen“. Sie essen sehr ungesund, belasten das Verdauungssystem (Milz, Magen) durch viel Zucker und minderwertige Nahrung. Sie wirken schlapp und teigig. Die Fettschichten sind im Grunde Schleim, Feuchtigkeit und „Abfall“, weil das Verdauungssystem überfordert ist und nicht wirklich Qi und Blut bilden kann.

Für die „gesunden“ Dicken heißt es, konsequent weniger essen und sich regelmäßig bewegen. Für die „kranken“ Dicken heißt es, das Verdauungssystem durch wertvolle, bekömmliche Nahrung zu stärken, damit die „Mitte“ wieder zu Kräften kommt und keinen „Abfall“ (Schleim, Feuchtigkeit) mehr produziert. Ein sehr wichtiger Beitrag ist dabei das warme Frühstück. Das heißt, sie dürfen sich morgens richtig satt essen, und endlich wird das Abnehmen gelingen. Dass das Frühstück ein wertvoller Beitrag zum Gewichtsmanagement sein kann, bestätigten auch Wissenschaftler der Universität von Minnesota nach einer Studie an über 2000 amerikanischen Jugendlichen. Nach fünf Jahren wogen die Testpersonen, die die erste Mahlzeit des Tages ausließen, im Durchschnitt um 2,3 Kilogramm mehr. Menschen, die frühstücken, nehmen zwar mehr Kalorien zu sich, verbrennen über den Tag aber auch mehr Kalorieneinheiten. Für mich logisch, weil das Energierad – der Stoffwechsel – aktiver ist!

Apfel-Nuss-Schmarrn mit Couscous
Zutaten für 2 Portionen

Rezept: Apfel-Nuss-Schmarrn
  • 20 g Butter
  • Zimt
  • 1 EL Rosinen
  • 2 EL Walnüsse
  • 2 Äpfel
  • 1 Prise Kardamom
  • 2 Tassen Wasser
  • 1 Tasse Couscous
  • 1 Prise Kurkuma
  • Honig nach Geschmack

Wasser erhitzen. Couscous und Rosinen in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. 3–5 Minuten quellen lassen. Äpfel waschen, Kerngehäuse entfernen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne Butter schmelzen lassen, die Äpfel darin kurz andünsten. Nüsse hacken und mit dem Couscous dazugeben. Alles kurz rösten und nach Belieben mit Honig, Kardamom und Kurkuma abschmecken.

Lecker! Müsli mit knackigen Äpfeln, Nüssen und Rosinen.
Lecker! Müsli mit knackigen Äpfeln, Nüssen und Rosinen.

Vital in den Tag – das richtige Frühstück für jeden Typ

Wer sich für Getreidebrei oder Suppen nicht so recht erwärmen kann, braucht wahrscheinlich etwas anderes, um richtig durchstarten zu können. Was dem einen gut tut, muss noch lange nicht für alle das Richtige sein. Menschen, die einen gut funktionierenden Stoffwechsel haben, sich regelmäßig bewegen und meist keine Gewichtsprobleme kennen, werden in der Regel durch Müsli, Brot oder Getreidebrei gut satt. Andere, die sich eher schwertun, ihr Gewicht zu halten, häufig Heißhunger auf Süßes verspüren und insgesamt mit der Ernährung „hadern“, sind häufig Eiweiß-Typen und brauchen morgens richtig kraftvolle Energiespender, bevorzugt mit einem höheren Eiweiß- und Fettanteil. Das können Eierspeisen mit Gemüse, Hühnersuppen oder auch ein Aufstrich aus Avocado und Kürbis- und/oder Sonnenblumenkernen sein.

Wenn Sie unsicher sind, zu welchem Typ Sie gehören, hören Sie am besten auf den Körper. Das Frühstück sollte für mindestens vier Stunden sättigen.

Achten Sie bei Ihren Frühstücksgewohnheiten immer auf Ihr eigenes Gespür: Ein wohlig-warmes Gefühl im Bauch ist ein gutes und sicheres Zeichen, dass das Frühstück oder Lebensmittel für Sie „richtig“ ist. Blähungen, Aufstoßen und Völlegefühl hingegen zeigen, dass das Lebensmittel nicht guttut bzw. die Verdauung überfordert. Übernehmen Sie selbst Verantwortung für sich und Ihren Körper, und wählen Sie in Zukunft Ihr Lieblingsfrühstück selbstbewusst aus. Ein kleiner Tipp: Alles ist erlaubt zum Frühstück. Ob Chili con Carne oder Risotto mit viel Parmesan, ob Ofengemüse mit Schafskäse am Morgen oder eine Suppe – machen Sie sich frei von „das tut man, das macht man so“. Ihr Bauch entscheidet – Sie dürfen morgens essen, was Ihnen guttut und was Sie satt macht!

Eier orientalisch – Schakshuka
Zutaten für 2 Portionen

Eier orientalisch – Schakshuka Zutaten für 2 Portionen
  • 1 Zwiebel, 1–2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Paprika
  • 2 EL Olivenöl
  • 3 große Fleischtomaten (z. B. Ochsenherz)
  • Pfeffer, Salz, Chili nach Geschmack
  • 1 TL Kreuzkümmel gemahlen
  • ½ TL Kardamom gemahlen
  • Bohnenkraut, Thymian oder Oregano
  • 4 Eier
  • Petersilie oder Schnittlauch zum Garnieren

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Paprika waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Olivenöl erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Paprikawürfel darin anbraten. Tomaten würfeln und mit den Gewürzen zugeben. Alles aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten einkochen. Gut umrühren und in der Mitte eine Mulde bilden. Eier in die Mulde aufschlagen, Deckel draufgeben und die Eier bei niedriger Hitze garen. Mit Petersilie oder Schnittlauch garniert servieren.

Rezept zum Artikel: Das Power-Frühstück: Ein gesunder Start in den Tag!

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Dr. Claudia Nichterl
Dr. Claudia Nichterl

Claudia Nichterl ist Ernährungswissenschaftlerin, Autorin von über 30 Koch- und Ratgeberbüchern und Europas führende Expertin für integrative Ernährung. In ihrer online Akademie gibt sie die Erfahrung und Methodik aus über 8.000 Ernährungsberatungen an Therapeuten, Interessierte und Fachkräfte in Gesundheitsberufen weiter, damit diese mehr Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit erleben und weitergeben können. Integrative Ernährung ausprobieren und kennenlernen: www.integrative-ernaehrung.com/onlinetraining-gratis