Naturheilkunde
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Myome und ihre naturheilkundliche Therapie Ultraschalluntersuchung

Myome und ihre naturheilkundliche Therapie

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Naturheilkunde Integrative Medizin Homöopathie Schmerz

Die Naturheilkunde bietet wirksame Möglichkeiten, um das Wachstum von Myomen zu begrenzen, Regelblutungen abzuschwächen und Erschöpfung entgegenzuwirken.

Zusammenfassung

Myome sind gutartige knotige Geschwulste, die in der muskulären Schicht der Gebärmutter entstehen. Eine bösartige Entartung ist sehr selten.

Die Naturheilkunde bietet wirksame Möglichkeiten, um das Wachstum von Myomen zu begrenzen, starke Regelblutungen abzuschwächen und der oft begleitenden Erschöpfung entgegenzuwirken. Unter anderem helfen Anpassungen in der Ernährung und phytotherapeutische Maßnahmen.

Die Entstehung von Myomen ist bislang nicht genau geklärt. Familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen, ebenso ein Diabetes mellitus, Übergewicht und Bluthochdruck. Vermutlich fördern tierische Proteine und ein hoher Transfett-Anteil sowie das weibliche Hormon Östrogen ebenfalls das Wachstum der Geschwulste.

Myome – wenn die Periodenblutung zur Qual wird

Für manche Frauen wird die Periodenblutung allmonatlich zur Qual und sie leiden unter starken Blutungen, Unterleibsschmerzen, Krämpfen und einem allgemeinen Unwohlsein. Oft stecken Myome dahinter. Myome sind gutartige Geschwulste der Gebärmutter, die vor allem Frauen zwischen 30 und 50 betreffen und nach den Wechseljahren oft zurückgehen bzw. von der Symptomatik her schwächer werden.

Die knotigen Wucherungen gehen von der muskulären Schicht der Gebärmutter aus und zählen zu den häufigsten gutartigen Tumoren der Frau. Eine bösartige Entartungstendenz ist sehr selten. Oft bleiben sie zunächst symptomlos – in etwa sechs von zehn Fällen. Viele Betroffene wissen meistens nicht, dass sie ein oder mehrere Myome haben. Myome können sich an verschiedenen Stellen der Gebärmutter bilden, z. B. unter der Schleimhaut (submuköses Myom), in der Muskelschicht (intramurales Myom) oder an der Außenseite der Gebärmutter (subseröses Myom). Auch am Gebärmutterhals können Myome entstehen (Zervixmyom) oder im Bindegewebe seitlich der Gebärmutter (intraligamentäres Myom). Die Größe ist dabei sehr unterschiedlich. In seltenen Fällen können sie sehr groß werden und auf umliegende Organe drücken. Bei zunehmender Größe verursachen sie oft Beschwerden. Vor allem starke oder auch verlängerte Regelblutungen sowie unklare Schmerzen und Druckgefühle machen sich dann bemerkbar. Insbesondere submuköse Myome führen zu starken Regelblutungen, so dass nicht selten begleitend eine Anämie entsteht. Gelegentlich verursachen größere Myome Verdauungsbeschwerden oder Harndrang, manchmal auch Rückenschmerzen oder Probleme beim Wasserlassen (Harnverhalt).

Wechseljahresbeschwerden

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Ursache und Diagnose von Myomen

Die Entstehung von Myomen ist bislang nicht genau geklärt. Oft besteht eine familiäre Veranlagung, auch ein bestehender Diabetes mellitus sowie Übergewicht und Bluthochdruck können eine Myomentstehung fördern. Ernährungsmedizinisch fördern tierische Proteine und ein hoher (Trans-)fett-Anteil vermutlich das Wachstum der Geschwulste. Es zeigt sich auch mittlerweile, dass sehr wahrscheinlich das weibliche Hormon Östrogen die gutartigen Tumoren wachsen lässt. Viele Frauen haben ein Leben lang kleine Myome (nach Schätzungen wohl über 40%) und die meisten Betroffenen sind davon nahezu unbeeinträchtigt. Die meisten Frauen können auch mit Myomen schwanger werden. Nur bei 1–2 Prozent der Frauen besteht durch die Myome eine Unfruchtbarkeit. Manchmal bilden sich die Wucherungen auch ohne Behandlung zurück. Nach den Wechseljahren sind sie bei den meisten Betroffenen verschwunden. Eine Hormonbehandlung in den Wechseljahren kann diese natürliche Besserung jedoch verzögern. Diagnostiziert wird ein Myom durch eine normale Ultraschalluntersuchung (transvaginale Sonographie) bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt. In seltenen Fällen ist zur weiteren Abklärung eine Kernspintomographie notwendig.

Schulmedizinische Therapie bei Myomen

Die schulmedizinische Therapie besteht aus mehreren Optionen. Hierbei ist die individuelle Beratung sehr wichtig, denn es gibt durchaus Kriterien, wann eine Methode geeignet ist und wann nicht. Wichtig ist weiter, ob ein Kinderwunsch besteht und/oder ob die betroffene Frau von den Myomen sehr belastet ist im Alltag etc.

Möglich sind zum einen Hormonbehandlungen mit so genannten GnRH-Analoga, die Myomembolisation (der Verschluss von Blutgefäßen, die das Myomversorgen) sowie die operative Entfernung der Myome selbst oder der ganzen Gebärmutter (Hysterektomie). Auch die fokussierte Ultraschalltherapie kommt zum Einsatz: Dabei wird das Myom mit starken Ultraschallwellen erhitzt und zerstört. Die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens sind noch nicht ausreichend untersucht. Ähnlich wirkt die so genannte Radiofrequenzablation. Bei symptomlosen Myomen reicht aus schulmedizinischer Sicht häufig die reine Kontrolle aus.

Naturheilkunde bei Myomen

Die Naturheilkunde hat zahlreiche Möglichkeiten, um das Wachstum von Myomen zu begrenzen, starke Regelblutungen abzuschwächen und der oft begleitenden Erschöpfung entgegenzuwirken.

Zunächst ist es wichtig, die Ernährung umzustellen hin zu einer vollwertigen, pflanzlich betonten Kost mit wenig tierischen Proteinen. Geflügel und Fisch können in geringen Mengen verzehrt werden, Rind- und Schweinefleisch eher weniger und wenn, dann aus einer biologisch artgerechten Haltung, die ein hormonfreies Fleisch bietet. Milchprodukte sollten ebenfalls etwas reduziert werden, vor allem die reine Kuhmilch, die wachstumsfördernde und hormonähnliche Verbindungen enthält. Hier ist es günstiger, auf pflanzliche Milch umzusteigen. Die Ernährung für Myom-Patientinnen sollte gemüsereich sein, Ballaststoffe enthalten und reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sein – ggf. können fehlende Mikronährstoffe zugeführt werden (z. B. Omega-3-FS oder Vitamin D).

Die Phytotherapie empfiehlt bei Myomen die hochdosierte Anwendung von Kurkuma und Grüntee-Extrakt. Beides hilft sehr gut. Allerdings sollte beim Grüntee-Extrakt auf die Herkunft geachtet werden und auf Präparate, die einen pestizidfreien Extrakt aufweisen. Auch die Leberwerte sollten bei einer längeren Grüntee-Einnahme überprüft werden. Bei Bluthochdruck sollte man auf Grüntee-Extrakt (in Kapseln) verzichten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Hinweise, dass sowohl Kurkuma-Extrakt als auch das im Grüntee enthaltene Epigallocatechingallat das Wachstum der Myome bremsen können und eine Art antientzündliche und damit wachstumshemmende Wirkung entfalten. Im Zweifel oder bei Begleiterkrankungen sowie bei Krebserkrankungen in der Vorgeschichte sollte vorab Rücksprache mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin gehalten werden.

 

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Homöopathische und anthroposophische Behandlung von Myomen

Klassisch homöopathisch hat der homöopathisierte Extrakt des Tintenfischs (Sepia) eine oft erstaunliche Wirkung bei Myomen. Empfehlenswert in der Selbstbehandlung sind hier Potenzen in der Potenz D12 oder D6, es werden dreimal täglich je 10 Globuli eingenommen. Sinnvoll ist ein Zeitraum von etwa 3-5 Monaten. Es kommen auch andere Substanzen in Betracht wie z. B. Hamamelis oder bei starken Blutungen Belladonna. Konstitutionelle Mittel sind jedoch nur nach ausführlicher Anamneseerhebung durch einen klassischen Homöopathen sinnvoll und nicht der Eigenmedikation vorbehalten.

Die anthroposophische Medizin kann mit dem Heilmittel Berberis/Uterus comp. (Globuli, WALA) sehr gut unterstützen. Es werden dreimal täglich je 10 Globuli eingenommen. Bei hormonabhängigen Tumoren in der Vorgeschichte, z. B. Brustkrebs, ist Vorsicht geboten bzw. sollte Rücksprache gehalten werden. Unterstützend kann weiter Calcium/Quercus (Globuli, WALA) sehr gut helfen.

Exklusiv für Mitglieder

Achtung: Bei Neuraltherapie beachten!

Zum Thema Myome ist ein Kompass Komplementärmedizin (KoKo Nr. 113) erschienen. Er ist im Mitgliederbereich von Natur und Medizin abrufbar oder kann bei der Geschäftsstelle von Natur und Medizin e.V. angefordert werden.

Weitere naturheilkundliche Therapien

Sehr gut wirken bei Myomen warme Leib- und Leberwickel. Wärme für den Unterleib allgemein hilft vielen Betroffenen, etwa in Form von warmen Rizinus-Öl-Auflagen, die ca. 20 Minuten einwirken. Auch Massagen mit warmen Ölen, z. B. Ringelblume oder/und Johanniskrautöl entkrampfen, lösen und heilen. Die Leber als Entgiftungsorgan sollte ebenfalls mitbehandelt werden, denn im Sinne der Ganzheitsmedizin ist ein oft träger und stagnierender Leberstoffwechsel begünstigend für die Entstehung von Myomen. Sehr hilfreich ist hier die Anwendung von Mariendistelextrakt, etwa als Tablette oder Kapsel (z. B. Legalon) oder auch als wesenhafte Urtinktur, z. B. von CERES.

Nicht unterschätzt werden sollte weiterhin die therapeutische Bedeutung einer regelmäßigen, moderaten Bewegung. Geeignete Bewegungsformen sind etwa Schwimmen, Radfahren, Walking und/oder auch Yoga. Dies trägt zum Abbau von Stresshormonen bei, die die Entstehung von Myomen begünstigen. Stress insgesamt sollte reduziert werden. Auch die Bearbeitung möglicher begleitender psychosomatischer Belastungen wie ein unerfüllter Kinderwunsch oder generell unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte fallen hierunter. Es geht darum, dass sich frau wieder mehr Raum, Zeit und gelebte Kreativität verschafft und zu einem neuen Eigen- und Innenleben findet.

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Dr. med. Isabel Bloss
Dr. med. Isabel Bloss

Isabel Bloss ist Ärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilmedizin, anthroposophische Medizin sowie TCM. Sie ist seit 2011 in eigener Praxis niedergelassen, seit 2021 mit dem Schwerpunkt Online-Beratung. Hier berät sie bundesweit Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Außerdem arbeitet sie seit ihrem Studium als freiberufliche Medizinjournalistin und Fachautorin. Weitere Informationen unter: www.praxis-dr-bloss.de