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Naturheilkunde in der Krebstherapie
Top 10 Naturheilkunde

Naturheilkunde in der Krebstherapie

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Top 10 Naturheilkunde Krebs Integrative Medizin

Die Naturheilkunde ist aus der modernen Onkologie nicht mehr wegzudenken. Wir stellen zehn Verfahren aus der Komplementärmedizin vor, die Erkrankten helfen, schwierige Phasen ihrer Krebserkrankung besser zu überstehen.

Zusammenfassung

Naturheilkundliche Verfahren sind ein wirkungsvolles Instrument, um die Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung und die Nebenwirkungen der konventionellen Krebstherapie zu lindern und den Betroffenen das Leben zu erleichtern. Sie sind immer als Zusatztherapie gedacht, niemals als alleinige Therapie gegen die Krebserkrankung.

Manche naturheilkundlichen Verfahren ermöglichen Menschen, die unter einer Schmerzsymptomatik leiden, einen anderen Umgang mit den vorhandenen Schmerzen zu entwickeln oder sie anders wahrzunehmen. Dazu gehören achtsamkeitsbasierte Methoden wie Meditation, Qigong, Tai Chi oder Atem- und Entspannungstechniken. Einige Verfahren wie Kneippanwendungen und Massagen können aber auch schmerzreduzierend wirken. 

Krebs ist eine Erkrankung, die sich in den unterschiedlichsten Formen und Verläufen äußern kann. In der modernen Krebstherapie kommen heute Verfahren aus der konventionellen Medizin zum Einsatz, die von einem Team aus begleitenden Ärztinnen und Ärzte zusammengestellt und aufeinander abgestimmt werden – dazu zählen vor allem Operationen, Bestrahlungen, Chemo-, Immun- und Hormontherapie.

Es handelt sich um wirkungsvolle Therapien, mit denen zahlreiche Leben gerettet werden können, die aber in vielen Fällen mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden sind. Um diese unerwünschten Begleiterscheinungen zu reduzieren oder erträglich zu machen, werden immer häufiger auch naturheilkundliche Ansätze in die Therapie integriert.

In unserem Top-Ten-Artikel stellen wir komplementärmedizinische Verfahren vor, mit denen konventionelle Therapien sinnvoll ergänzt werden können und die helfen können, kritische Phasen einer Krebsbehandlung gut zu überstehen und Nebenwirkungen deutlich abzumildern.

1. Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Aspekt, der den Verlauf einer Krebserkrankung maßgeblich beeinflussen kann. Zum einen sorgt ein guter Ernährungszustand dafür, dass Erkrankte die Diagnose und schwierige Phasen während oder auch nach der Therapie besser überstehen: die Lebensqualität kann durch eine bewusste, gesunde Ernährung verbessert oder schneller wieder hergestellt werden, Chemo- oder  Strahlentherapie werden besser vertragen und Stoffwechselvorgänge laufen reibungsloser, wenn der Körper über alle wichtigen Nährstoffe wie Vitamine, Eiweiße, Mineralien und Spurenelemente verfügt. Darüber hinaus treten ungewollter Gewichtsverlust und Mangelernährung seltener auf und Beschwerden können schon während der Therapie gezielt dietätisch aufgefangen werden.

Und wie sieht eine gute Ernährung bei Krebs aus? Das Amerikanische Institut für Krebsforschung hat die zahlreichen Erkenntnisse aus der Forschung der letzten Jahre zusammengefasst und gibt folgende Empfehlungen (1):

  • Ausreichend trinken, aber wenig oder keinen Alkohol
  • Überwiegend pflanzliche Lebensmittel verzehren
  • Wurstwaren vermeiden, Fleischkonsum reduzieren, vor allem wenig oder gar kein rotes Fleisch essen
  • Keine verschimmelten Nahrungsmittel verzehren
  • Weniger Salz verwenden und chemische Konservierungsmittel vermeiden
  • Vorwiegend frische Lebensmittel verzehren, statt Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen (Ausnahme: Mangelerscheinungen, die gezielt ausgeglichen werden sollten)
  • Auf energiedichte Nahrung verzichten (Salami, Pizza, Croissants, Chips, zuckerhaltige Getränke)

Außerdem:

  • Normales Körpergewicht halten und anstreben
  • Körperlich aktiv werden, am besten täglich

 

Ernährung bei Krebs

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Erprobte Rezepte für die speziellen Bedürfnisse von Krebspatienten

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ISBN: 978-3-96562-014-8
Erscheinungsjahr: 2020, 4. Aufl.

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2. Fasten bei Chemotherapie

Fasten bedeutet, dass die Nahrungsaufnahme über einen bestimmten Zeitraum hinweg eingeschränkt oder eingestellt wird. Dabei wird zwischen unterschiedlichen Fastenarten unterschieden: Bei einer Nulldiät wird auf feste Nahrung vollständig verzichtet, die Fastenden nehmen nur Flüssigkeit zu sich. Beim Heilfasten umfasst die Flüssigkeitszufuhr neben Wasser und Tee auch Molke, Frucht- und Gemüsesäfte oder Gemüsebrühen. Das modifizierte Fasten sieht neben der Flüssigkeitsaufnahme auch die Aufnahme einer Mindestmenge an Nährstoffkonzentraten vor, um den Eiweißhaushalt zu stabilisieren.

Alle Formen des Fastens können im Rahmen einer Kur (eine Woche, zehn Tage oder bis zu vier Wochen) oder als intermittierendes Fasten, das den regelmäßigen Verzicht auf feste Nahrung einmal wöchentlich oder in einem täglichen Rhythmus (Kurzzeitfasten) vorsieht, durchgeführt werden.

Zahlreiche Studien zeigen, dass Fasten sich regulierend auf Stoffwechselprozesse im Körper auswirkt, und diese Effekte lassen sich auch bei Patientinnen und Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, nachweisen (2). Das Fazit mehrerer Studien, die sich gezielt mit einer eingeschränkten Kalorienzufuhr während eines Chemotherapiezyklus befasst haben, lautet, dass Fasten in Kombination mit Chemotherapie durchführbar und sicher ist und das Potential hat, die Nebenwirkungen der Therapie zu reduzieren (3). Die Teilnehmerinnen an der Studie berichteten insbesondere, dass sie in der ersten Woche nach der Chemotherapie weniger unter Erschöpfung litten und dass Stimmung und Allgemeinbefinden besser waren. Insgesamt scheint die Chemotherapie unter kalorischer Reduktion deutlich besser verträglich zu sein als unter Normal- oder Wunschkost.

Das Kurzzeitfasten sollte nach intensiver ernährungstherapeutischer und ärztlicher Beratung erfolgen und begleitet werden.

Heilfasten

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Hinweise für das stationäre Heilfasten und Selbsthilfetipps für die häusliche Fastenkur in modifizierter Form

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ISBN: 978-3-96562-011-7
Erscheinungsjahr: 2020, 2. Aufl.

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3. Bewegung

Körperliche Aktivität ist nicht nur ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden, sondern auch ein wirkungsvolles Präventionsinstrument im Kampf gegen typische Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- oder auch Krebserkrankungen. In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass regelmäßige Bewegung das Risiko für Darmkrebs oder auch Brustkrebs signifikant, für andere Krebsarten messbar senkt. Aber auch im Falle einer Erkrankung und in der Zeit nach einer Tumorerkrankung können sportliche Aktivitäten ihre Schutzwirkung entfalten.

Während der Therapiephase, so zeigen Studien, kann regelmäßige Bewegung dazu beitragen, typische Nebenwirkungen der Therapie wie Erschöpfung oder Fatigue, Übelkeit, Blutarmut oder auch Verstopfung deutlich abzuschwächen (4).

Dabei muss es nicht gerade Karate sein (5) oder eine andere Kampfsportart, die während der Chemotherapie praktiziert wird, auch moderatere Sportarten wie Nordic Walking oder auch Körperarbeit mittels Pilates, Yoga oder Tai Chi haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Yoga beispielsweise ist hilfreich, um den Lymphfluss anzuregen und kann ergänzend zu den nach vielen Krebserkrankungen erforderlichen Lymphdrainagen praktiziert werden (6).

Sportliche Betätigung und selbst moderate Bewegung wie ein Spaziergang wirkt sich aber auch auf das seelische Befinden und die Lebensqualität insgesamt aus. Die körperliche Fitness und das Körpergefühl werden gestärkt, das Risiko für Schmerzen durch muskuläre Dysbalancen und Fehlhaltungen sinkt, das Immunsystem profitiert von der Bewegung und die Schlafqualität nimmt deutlich zu.

4. Entspannungsmethoden und Atemübungen

Entspannungsmethoden sind ein weiterer wichtiger Baustein in der naturheilkundlichen Begleittherapie von Krebserkrankungen. Die Mind-Body-Medizin hält eine Vielzahl von Entspannungsverfahren bereit, mit denen der Fokus auf den Atem oder auf den eigenen Körper gelenkt wird und die sich, einmal unter fachkundiger Anleitung erlernt, gut in den Alltag integrieren und selbst durchführen lassen. Am bekanntesten sind das Autogene Training und die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, aber auch angeleitete Körperreisen wie der Bodyscan oder verschiedene Atemübungen werden seit einigen Jahren erfolgreich in der integrativen Onkologie eingesetzt.  
Der Kardiologe Herbert Benson, der die Mind-Body-Medizin maßgeblich entwickelte, entdeckte eine durch Entspannung hervorgerufene physiologische Anwortreaktion des Körpers, die Relaxation Response (RR). Er konnte in seinen Forschungsergebnissen belegen, dass Entspannungsverfahren u.a. den Blutdruck senken, die Herz- und Atemfrequenz reduzieren, Cortisolwerte senken und Gehirnaktivitäten beruhigen können. Mittelbar lassen sich auf diese Weise Stressreaktionen und Ängste, die im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung häufig auftreten, abmildern, so dass die Lebensqualität wieder steigt und Wohlbefinden und Zuversicht wieder zunehmen.

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5. Soziale Kontakte

Viele große Studien zeigen, dass Gesundheit und ein langes Leben maßgeblich davon abhängig sind, wie gut wir in unser soziales Umfeld eingebunden sind, wie eng und verlässlich unsere Beziehungen sind und wie intensiv wir sozial interagieren und integriert sind.

Das gilt auch und insbesondere bei Krebserkrankungen: Frauen mit Brustkrebs, die sozial gut eingebunden sind, haben eine viermal bessere Aussicht, ihre Krankheit zu überleben als Frauen, die eher zurückgezogen leben oder gar einsam sind (7).

Die Social Baseline Theorie besagt, dass soziale Nähe und soziale Interaktion unseren Normalzustand ausmachen: Das Gefühl der Zugehörigkeit sorgt dafür, dass Emotionen reguliert und negative Gefühle gelöst werden und dass wir ruhig und gelassen sind. Das wirkt sich positiv auf unser Stresslevel, auf unser Immunsystem und auf unsere Gesundheit aus. Unsere Sozialkontakte sind dieser Theorie zufolge die Basis, auf der alle anderen Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken, wie Ernährung, Sport und Schlaf, erst aufbauen, um ihre Wirkung entfalten zu können (8).

Zum sozialen Umfeld gehören nicht nur Lebenspartnerinnen oder -partner und die Familie (10), sondern auch Freunde, Kolleginnen oder Personen, denen wir in unserer Freizeit, beim Einkaufen oder beim Sport regelmäßig begegnen – kurz: alle anderen Menschen, zu denen wir dauerhaft zwischenmenschliche Beziehungen unterhalten. Manchmal entpuppen sich gerade die Menschen, die nicht zu unserem engsten Umfeld gehören, als wichtigste Zuhörer und Unterstützerinnen.

Eine Krebsdiagnose ist eine große Belastung, die im Leben der Betroffen viel Raum einnimmt. Dennoch ist es wichtig, Kontakte und Freundschaften weiterhin zu pflegen und sich nicht zurückzuziehen – oder sogar neue Kontakte zu knüpfen. Sport- und Rehaangebote vor Ort oder auch Selbsthilfegruppen, die sich in der Nähe oder auch online treffen, lassen sich gut nutzen, um unter Menschen zu kommen.

6. Ohrakupunktur bei Schlaflosigkeit

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden, unter denen Krebserkrankte leiden – 70 Prozent aller Patientinnen mit Brustkrebs klagen über mangelnde Schlafqualität kurz nach der Diagnose, nach eineinhalb Jahren sind es noch immer 42 Prozent.

Einschlaf- und Durchschlafstörungen wirken sich gravierend auf die Lebensqualität und die Funktionsfähigkeit im Alltag aus, gelten als Risikofaktor für eine krebsbedingte Fatigue und beeinträchtigen das vegetative Nervensystem und die Immunabwehr. Damit können sie sich auch negativ auf die Prognose der Erkrankung auswirken.

Gute Gründe für Dr. Petra Voiß, ärztliche Leiterin der Integrativen Onkologie an den Kliniken Essen Mitte, ein umfangreiches Forschungsvorhaben anzustoßen, um die Schlafqualität ihrer Patientinnen zu verbessern. Unterstützt von der Carstens-Stiftung untersuchte sie in den vergangenen Jahren, wie sich Ohrakupunktur auf die Schlafqualität der Betroffenen auswirkte.

In einem ersten Schritt wurde eine Metaanalyse erstellt, mit der die Sicherheit der Akupunktur in der onkologischen Therapie belegt werden konnte. In einem zweiten Forschungsvorhaben wurde eine eigene randomisiert kontrollierte Studie durchgeführt, in der die Akupunktur über fünf Wochen zweimal wöchentlich zum Einsatz kam.

Im Gegensatz zu der Kontrollgruppe, die eine Psychoedukation erhielt, berichteten die Teilnehmerinnen aus der Akupunkturgruppe, dass sich ihrer Wahrnehmung zufolge die Schlafqualität verbessert hatte. Auch die Fatigue-Symptomatik und die Beeinträchtigung durch Angstgefühle ließen nach.

Dr. Voiß konnte mit ihrem Forschungsvorhaben nachweisen, dass Ohrakupunktur eine wertvolle Therapiemöglichkeit in der Betreuung von Krebspatientinnen darstellt und so ihre Habilitation abschließen. Damit ist sie die erste Stipendiatin des Alois-Schnaubelt-Habilitationsprogramms, die ihre Habilitation erfolgreich abschloss. In Zukunft will sie erforschen, wie sich eine Kombination aus Psychoedukation und Akupunktur auf das Beschwerdebild auswirkt. Darüber hinaus wird sie im Mai 2023 die Leitung der neuen Klinik für Integrative Onkologie an den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte übernehmen.

7. Integrative Medizin gegen Schmerzen bei Krebs

Eine Metaanalyse von 122 Studien mit insgesamt 4199 Krebspatientinnen und -patienten ergab, dass über 55 Prozent der Betroffenen im Laufe der Krebstherapie unter Schmerzen leiden. Nach Abschluss der Therapien klagen noch 40 Prozent über Schmerzen.

In der konventionellen Therapie werden Schmerzen mit pharmazeutischen Präparaten oder auch mit Opioiden behandelt, die jedoch zum einen häufig Nebenwirkungen haben oder auch, ebenfalls nicht selten, zu Suchtverhalten führen können. Integrative Ansätze der Schmerzbehandlung sind deshalb von großer Bedeutung: Achtsamkeitsbasierte Methoden wie Meditation, Qigong, Entspannungstechniken, Yoga und Tai-Chi können die Schmerzwahrnehmung und den individuellen Umgang mit Schmerzen deutlich beeinflussen und wirken sich deshalb auch auf die Menge der eingenommenen Schmerzpräparate aus.

Bei einzelnen Praktiken wie Hypnose, Akupunktur, Kneippanwendungen und Massagen lässt sich sogar ein schmerzlindernder Einfluss nachweisen. Nicht zuletzt lassen sich auch einige pflanzliche Wirkstoffe nennen, mit denen Schmerzen behandelt werden können. Einen guten Überblick über die verschiedenen naturheilkundlichen Schmerztherapien gibt es in diesem Artikel auf Natur und Medizin: Mit Naturheilkunde gegen Schmerzen.

8. Homöopathie als Zusatztherapie bei Krebs

Der Einsatz homoöpathischer Arzneimittel in der Zusatztherapie bei Krebs hat eine lange Tradition. Am bekanntesten ist in diesem Zusammenhang wahrscheinlich die Misteltherapie. Das ist aber nicht alles: Homöopathie kann Patientinnen und Patienten schon helfen, mit dem Schock der Diagnose umzugehen, später die konkreten Nebenwirkungen der Krebstherapie mit Operationen, Strahlen- oder Chemotherapie besser zu bewältigen und schließlich nach Abschluss der Behandlung auch die Erholung und Regeneration zu fördern.

Homoöpathie wirkt dabei nicht wie konventionelle Krebsmedikamente, die bewusst eine sehr starke Wirkung haben und häufig darauf abzielen, mit Hilfe von Zellgiften die Krebszellen direkt abzutöten. Mit Hilfe homöopathischer Mittel wird vielmehr versucht, das Krebsgeschehen eher indirekt zu beeinflussen und dem Körper Anstöße für eine verbesserte Eigenregulation zu geben.

Studien zeigen, dass Homöopathie als Reiz-Regulationsverfahren eine gute Ergänzung zu einer konventionellen Krebstherapie sein kann, zusammen mit anderen naturheilkundlichen Verfahren, und dass sie dazu beitragen kann, die eigene Gesundheit neu auszurichten, die Ernährung neu zu gestalten und den Umgang mit sich selbst sowie mit Stress und Belastungen zu überdenken und neu zu regulieren.

In dem Ratgeber des KVC Verlags "Was tun bei… Diagnose Krebs" erhalten Betroffene einen guten Überblick, wie Homöopathie wirkt und welche homöopathischen Mittel in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung und bei verschiedenen Symptomen eingesetzt werden können.

 

Achtung

Achtung bei Erkältung: Diese Tipps ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung

Achtung: Die komplementärmedizinische Behandlung als Zusatztherapie bei Krebs sollte immer durch erfahrene Ärztinnen oder Ärzte erfolgen, die mit der Homoöpathie vertraut sind.

Diagnose Krebs

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Seelische Stabilisierung beim Diagnoseschock und Linderung von Nebenwirkungen

Michael Elies · Annette Kerckhoff

ISBN: 978-3-96562-079-7
Erscheinungsjahr: 2. Aufl. 2023

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9. Hyperthermie: Mit Hitze gegen Tumorzellen

Die Hyperthermie ist eine Therapieform, bei der einzelne Körperregionen oder der gesamte Körper durch warmes Wasser oder mittels elektromagnetischer (z.B. Infrarot-) Wellen erwärmt wird. Die Körpertemperatur wird dabei auf 42 bis 43 Grad Celsius erhitzt, über ein bis zwei Stunden auf diesem Niveau gehalten und klingt dann langsam wieder ab. Bei einer moderateren Form der Ganzkörperhyperthermie wird der Körper über mehrere Stunden auf 39,5 Grad Celsius erhitzt. Während der Behandlung bleiben die Patientinnen und Patienten unter ständiger Beobachtung.

Die kontrollierte Erhöhung der Körpertemperatur ist ein altbewährtes Heilmittel: Schon in der Antike wurden Erkrankte einer Fiebertherapie unterzogen, um die Immunabwehr zu aktivieren. Heute wird die Ganzkörperhyperthermie unter anderem in der Krebstherapie, aber auch bei chronischen Schmerzen und Entzündungen, bei rheumatischen Erkrankungen sowie bei bestimmten Infektionskrankheiten eingesetzt.

Der Körper reagiert auf den Temperaturanstieg mit einer erhöhten Durchblutung des Gewebes, damit die Wärme schneller abtransportiert werden kann. Da Krebsgeschwüre wesentlich schlechter durchblutet sind als gesundes Gewebe, überhitzen sie schneller, die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen gerät ins Stocken, sie übersäuern und die zelleigenen Reparaturmechanismen funktionieren nicht mehr. Auch wenn der komplexe Wirkmechanismus der Hyperthermie noch nicht vollständig geklärt ist, lässt sich die Wirkungsweise dadurch erklären, dass die gleichzeitige Schädigung der Zellen durch Überhitzung, Übersäuerung und externe Faktoren wie Bestrahlung oder Chemotherapie dafür sorgen, dass sie nicht mehr regenerieren können und absterben.

Die Hyperthermie wird nicht als alleiniges Verfahren in der Tumorbekämpfung angewandt, sondern immer im Zusammenhang mit konventionellen Verfahren, und das in der Regel nur im Rahmen von Forschungsvorhaben, die sich an Patientinnen und Patienten mit besonders schwierigen Erkrankungsfällen, schwer operierbaren Tumoren oder mit Rezidiven (erneut aufgetretenen Tumorerkrankungen) richten. Dabei gilt sowohl die Kombination von Hyperthermie und Bestrahlungen als auch die auch von Hyperthermie und Chemotherapie als besonders erfolgversprechend.

10. Chronotherapie: Neue integrative Ansätze für die Zukunft?

Die Chronomedizin hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. In zahlreichen Studien konnte belegt werden, wie eng die Zusammenhänge zwischen den physiologischen Vorgängen in unserem Körper und den Schwankungen der Tageslichtmenge im Laufe des Tages und über das Jahr hinweg sind. Unsere Stoffwechselvorgänge spiegeln diese Schwankungen wider und steuern über Hormonspiegel und andere Parameter wie Temperatur, Herzschlag, Atemtätigkeit und Blutdruck unsere innere Uhr und unseren Schlaf-Wach-Rhythmus – und sorgen so für die Synchronisation des Körpers mit dem zirkadianen Rhythmus. Nun konnte ein Forschungsteam am ETH Zürich zeigen, dass auch die Metastasierung von Tumorzellen dem zirkadianen Rhythmus folgt (11).

Der zirkadiane Rhythmus steuert einen großen Teil der zellulären Abläufe in unserem Körper, und dazu gehören auch die Funktionen, die im Rahmen der Metastasierung von Krebszellen stattfinden. So konnte an Mäusen nachgewiesen werden, dass ein chronischer Jetlag, der für die physiologische Störung des zirkadianen Rhythmus sorgte, das Auftreten und Fortschreiten von Tumoren beschleunigte. Auch die Bildung von Lungenmetastasen folgt den Forschenden zufolge einem zirkadianen Muster. Die Verbreitung der metastasierten Zellen findet vor allem während der Ruhephasen des Körpers statt.

Um diese Erkenntnisse gezielt nutzen zu können, ist sicherlich noch weitere Forschung notwendig, aber sicher ist schon jetzt, dass zum Beispiel ein bewusst gewähltes Zeitfenster für eine Biopsie zu exakteren Krebsdiagnosen führen kann. Auch die zeitlich abgestimmte Gabe von Medikamenten kann dafür sorgen, dass sie zielgenauer – also während der Verbreitungsphase der zirkulierenden Zellen – verabreicht werden können. Dadurch können unerwünschte Wirkungen und die Toxizität der Medikamente beeinflusst werden.

Krebs und Nebenwirkungen der Therapie

Krebs und Nebenwirkungen der Therapie

Die konventionelle Krebstherapie sinnvoll ergänzen und deren Nebenwirkungen mildern

Annette Kerckhoff · Günther Spahn

ISBN: 978-3-96562-071-1
Erscheinungsjahr: 2022, 4. Aufl.

6,90 EUR

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Literatur zum Artikel »Naturheilkunde in der Krebstherapie«

1.  Ernährung

(1) https://www.aicr.org/cancer-prevention/healthy-eating/

https://www.carstens-stiftung.de/artikel/brokkoli-wirkstoffe-gegen-krebs.html

2. Fasten bei Chemotherapie

(2) Safdie FM, Dorff T, Quinn D, Fontana L, Wei M, Lee C, Cohen P, Longo VD. Fasting and cancer treatment in humans: A case series report. Aging (Albany NY). 2009 Dec 31;1(12):988-1007. doi: 10.18632/aging.100114. PMID: 20157582; PMCID: PMC2815756

(3) https://esio.info/wp-content/uploads/2015/10/Fasten-und-Chemotherapie.pdf

3. Bewegung

(4) Leitzmann, M. et al.: European Code against Cancer 4th edition: Physical activity and cancer. Cancer Epidemiology 2015, dx.doi.org/10.1016/j.canep.2015.03.009

(5) Sur D, Sabarimurugan S, Advani S. The Effects of Martial Arts on Cancer-Related Fatigue and Quality of Life in Cancer Patients: An Up-to-Date Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Clinical Trials. Int J Environ Res Public Health. 2021 Jun 6;18(11):6116. doi: 10.3390/ijerph18116116. PMID: 34204027; PMCID: PMC8201183.

(6) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4278136/

5. Soziale Kontakte

(7) Kroenke CH, Kubzansky LD, Schernhammer ES, Holmes MD und Kawachi I. Social Networks, Social Support, and Survival After Breast Cancer Diagnosis. Journal of Clinical Oncology 24: 1105-1111. © 2006 by American Society of Clinical Oncology. DOI: 10.1200/JCO.2005.04.2846

(8) Beckes L, Coan J. Social Baseline Theory: The Role of Social Proximity in Emotion and Economy of Action. Social and Personality Psychology Compass 976-988. (12): 976-988. DOI:10.1111/j.1751-9004.2011.00400.x
https://ascopubs.org/doi/pdfdirect/10.1200/JCO.2005.04.2846

(9) Yoo W, et al. The role of the family environment and computer-mediated social support on breast cancer patients’ coping strategies. J Health Commun. 2014;19(9):981-98.

6. Ohrakupunktur bei Schlaflosigkeit

https://www.carstens-stiftung.de/artikel/dr-petra-voiss-integrative-onkologie-bei-brustkrebs.html

www.carstens-stiftung.de/integrative-medizin-bei-patientinnen-mit-mammakarzinom.html

7. Integrative Medizin gegen Schmerzen

https://www.carstens-stiftung.de/integrative-medizin-therapien-zur-schmerzbekaempfung-bei-krebspatienten.html

www.naturundmedizin.de/mit-naturheilkunde-gegen-schmerzen

10. Chronotherapie

(10) Diamantopoulou Z, Gvozdenovic A, Aceto N. A new time dimension in the fight against metastasis. Trends Cell Biol. 2023 Mar 9: S0962-8924(23)00021-1. doi: 10.1016/j.tcb.2023.02.002. Epub ahead of print. PMID: 36967300.

 

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Ines Bergfort
Ines Bergfort

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