Schlafstörungen naturheilkundlich und ganzheitlich behandeln
Veröffentlicht am
Update vom 22.11.2023
Mentale Gesundheit Schlaf Stress Phytotherapie
Guter Schlaf verleiht uns Energie und ist daher für unser Wohlbefinden unverzichtbar. Schlafstörungen haben jedoch immens zugenommen: Etwa ein Drittel der Bevölkerung klagt über Ein- und Durchschlafstörungen. Naturheilkundliche Maßnahmen können helfen, wieder zu einer erholsamen Schlafroutine zu finden.
Viele Menschen in Deutschland können nicht richtig ein- oder durchschlafen, die Tendenz ist steigend. Die aktuellen Kriegsgeschehnisse sowie die Corona-Pandemie haben die Situation noch verstärkt, Schlafstörungen haben seit 2020 deutlich zugenommen. Wer unter Schlafstörungen leidet, ist tagsüber erschöpft und reizbar und kann sich schlecht konzentrieren. Das Risiko, eine Herzerkrankung oder Depression zu erleiden, steigt mit abnehmender Schlafqualität und -dauer um ein Vielfaches an. Mittlerweile ist auch belegt, dass Übergewicht im Zusammenhang mit Schlafmangel steht. Guter Schlaf verleiht uns Energie und ist daher für unser Wohlbefinden immens wichtig.
Zusammenfassung
Traditionelle Heilpflanzen, die bei Schlafstörungen helfen, sind Baldrian, Hopfen und Melisse. Es gibt zahlreiche standardisierte phytotherapeutische Arzneimittel, die Trockenextrakte dieser Heilpflanzen enthalten. Sie sind in der Apotheke erhältlich.
Kleinere Bewegungseinheiten wie z.B. ein 30-minütiger Spaziergang vor 18 Uhr möglichst an drei bis vier Tagen in der Woche helfen, leichter in den Schlaf zu finden. Sie sorgen dafür, dass die Muskulatur etwas beansprucht und ermüdet ist, so dass der Körper entspannen und loslassen kann. Es ist sinnvoll, die regelmäßigen Bewegungseinheiten zu einer Art Routine werden zu lassen und sie nicht nur in Phasen schlechten Schlafs durchzuführen.
In einem Schlafprotokoll wird erfasst, wann die Einschlaf- oder Durchschlafstörungen auftreten, wann es Wachphasen gibt und wie die Schlafqualität beschaffen ist. Wenn es außerdem Notizen zum Tagesablauf enthält, lassen sich mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten Ereignisse und den Schlafstörungen aufdecken. Ein Schlafprotokoll sollte etwa zwei Wochen lang geführt werden.
Sind meine Schlafstörungen Symptom einer ernsthaften Erkrankung?
Schlafstörungen können ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung sein, daher ist es zunächst wichtig, mögliche körperliche Ursachen vom Hausarzt ausschließen zu lassen. Dies können Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Schilddrüsenstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus sein. Auch psychiatrische Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen und Depression führen oft zu chronischen Schlafstörungen.
Aber auch wenn keine eindeutige medizinische Ursache zu finden ist, ist damit der Leidensdruck Betroffener nicht gemindert. Häufig chronifizieren die Beschwerden dann.
Auch wenn keine eindeutige medizinische Ursache zu finden ist, ist damit der Leidensdruck Betroffener nicht gemindert. Häufig chronifizieren die Beschwerden dann.
Störfaktoren beseitigen
Zunächst kann versucht werden, mögliche äußere Störfaktoren zu beseitigen. Dabei sollte man auf eine gute Matratze, eine nicht zu warme Bettdecke und ein geeignetes Kissen Wert legen, möglichst aus biologischen Materialien. Allergiker sollten wiederum aufpassen, dass sie nicht auf einer Roßhaarmatratze liegen oder eine reine Daunendecke kaufen. Hier hilft die Beratung im Fachgeschäft weiter. Das Schlafzimmer sollte eine Raumtemperatur von etwa 18 bis 20 Grad aufweisen, denn zu viel Wärme verhindert den Schlaf ebenso wie ein zu kaltes Schlafzimmer.
Nach etwa 18 Uhr sollten keine großen Mahlzeiten mehr verzehrt werden. Vor allem Rohkost am Abend wirkt sich eher negativ auf den Schlaf aus. Günstig sind tryptophanhaltige Nahrungsmittel wie z.B. die bekannte warme Milch mit Honig oder eine pflanzliche Alternative. Gut geeignet ist z.B. Cashewmilch, weil sie von Natur aus einen hohen Tryptophangehalt aufweist. Tryptophan ist eine Vorstufe des im Gehirn gebildeten Schlafhormons Melatonin und der Verzehr tryptophanhaltiger Nahrungsmittel fördert das Schlafbedürfnis. Koffeinhaltige Getränke sollten Schlafgestörte ab 14 Uhr generell meiden, dazu gehört auch z.B. grüner Tee. Besser sind ab dem frühen Abend Kräutertees, hilfreich sind Mischungen aus Hopfen, Melisse, Baldrian und Lavendel, die – mit etwas Honig gesüßt – sanft auf den Nachtschlaf einstimmen können. Es gibt auch Zubereitungen als Tinktur oder in Tablettenform, die bei leichteren Schlafstörungen sehr wirkungsvoll sind, jedoch erst etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen genommen werden sollten.