Post-COVID: Wie die Ernährung helfen kann
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Aufzeichnung des Online-Vortrags vom 29.11.2023
Die Zahl von schweren oder gar tödlichen COVID-Erkrankungen hat sich inzwischen deutlich reduziert, die längerfristigen Folgen der Pandemie jedoch sind noch immer nicht ganz absehbar. Aktuell fehlen trotz der hohen Zahl an Betroffenen noch allgemeingültige Konzepte und Leitlinien zum Umgang mit den Folgen von COVID.
Hintergrund Post-COVID-Syndrom
Laut zahlreicher internationaler Studien und der Gesellschaft für CFS/ME entwickeln mehr als 10% der an COVID Infizierten ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Post-COVID-Syndrom. 17 bis 49% davon haben auch nach 6 Monaten noch Beschwerden im Sinne eines Chronischen Fatigue-Syndroms (CFS). Bei Kindern und Jugendlichen entwickelt nur ca. 1% ein CFS. Langzeit-Nachbeobachtungen von früheren Corona-Erkrankungswellen (MERS und SARS-1) zeigten, dass hier bereits 30% der Infizierten ein CFS entwickelten (www.longcoviddeutschland.org).
Das Post-COVID-Syndrom ist außerordentlich vielgestaltig, entsprechend der verschiedenen Pathomechanismen. Fragwürdig erscheinen in diesem Zusammenhang die Aussagen vieler Mediziner, zuletzt auch in zwei Artikeln des Dt. Ärzteblatts 13/2023, welche Post-COVID in die Nähe von nicht näher zu ergründenden psychosomatischen Störungen rücken oder aber das Krankheitsbild als „weder heilbar noch ursächlich therapierbar“ bezeichnen. Berichte über nicht seltene, ernsthafte Reaktionen und Erkrankungen nach COVID-Impfungen (Post-Vac-Syndrom) häufen sich ebenfalls. Eine Unterscheidung von Post-COVID- und Post-Vac Syndrom ist nur begrenzt möglich. Mangels gezielter klinischer Forschung und fehlender Biomarker kann Post-Covid/Post-Vac bislang nur anhand klinischer Kriterien diagnostiziert werden.
Der Vortrag von Christiane Pithan
Im Rahmen der Studie „Naturheilkundliche Selbsthilfe für PatientInnen mit Post-COVID-Syndrom“ (NaShPoCo) wurde eine alltagstaugliche, vegetarische und vollwertige Ernährung zusammengestellt, die sowohl entzündungshemmende Faktoren als auch spezifische Ernährungselemente beinhaltet.
Dabei haben sich 4 Säulen als Basis der Ernährungsform bei Long Covid als besonders wichtig herausgestellt:
- Eine Stärkung der Gesunderhaltung des Mikrobioms
- Adäquate Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren und gesunden Fetten
- Optimale Nährstoffversorgung
- Reduktion der glykämischen Last bzw. stabile Blutzuckerkurve über den Tag
Da die Ernährung auch ein wichtiger Bestandteil der Mind-Body Medizin ist, sollte großer Wert auf die Handhabbarkeit und die Selbstfürsorge gelegt werden, sodass besonders bei anhaltender Erschöpfung eine gute und vor allem regelmäßige Nahrungsaufnahme gewährleistet ist.
Neben den Grundprinzipien soll es in dem Vortrag auch um folgende Fragen gehen:
- Wie gelingt es mir, trotz Erschöpfung zu kochen und mit allen wichtigen Nährstoffen gut zu versorgen?
- Ist es notwendig, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen und wenn ja, welche?
- Wie komme ich schnell wieder zu Kräften, wenn ich erschöpft bin?
Und natürlich wird es wie immer auch Zeit für Fragen geben.
Die Referentin
Christiane Pithan ist Diplom-Ernährungswissenschaftlerin und leitet die Mind-Body Medizin des Zentrums für Naturheilkunde und planetare Gesundheit an der Universitätsmedizin Essen. Sie hat über 20 Jahre Erfahrung in der Patientenbetreuung der Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM).
Vorab können Sie Fragen einreichen per e-Mail unter